Tender loving care

  • Durch die Unterstützung der Firma Medi, der Innovationsstiftung Ulrike Sauer und der Friede Springer Stiftung wurde es möglich, der Utopie „Mode und Medizin“ im Rahmen eines Semesterentwurfsprojektes an der Universität der Künste Berlin Gestalt zu geben. Mit meiner wunderbaren künstlerischen Mitarbeiterin Melanie Freier und einer Gruppe von talentierten und motivierten Mode- und Produktdesignstudenten realisierten wir das Projekt „Tender Loving Care“. Die Studierenden näherten sich dem Thema mit „zärtlich liebevoller Fürsorge“, Achtsamkeit und Empathie. Krankheit und Verfall gehören zu den letzten Tabus unserer westlichen, vom Jugendwahn besessenen und zugleich kontinuierlich alternden Leistungsgesellschaft. Krankheit und Rehabilitation haben ein negatives Image. Medizinische Textilien, Bandagierungen und klinische Farbgebung verstärken diese Stigmatisierung. Rehabilitationstextilien und -produkte wurden bisher ausschließlich im Sanitätsfachhandel und in Apotheken vertrieben und keinesfalls mit ModeDurch die Unterstützung der Firma Medi, der Innovationsstiftung Ulrike Sauer und der Friede Springer Stiftung wurde es möglich, der Utopie „Mode und Medizin“ im Rahmen eines Semesterentwurfsprojektes an der Universität der Künste Berlin Gestalt zu geben. Mit meiner wunderbaren künstlerischen Mitarbeiterin Melanie Freier und einer Gruppe von talentierten und motivierten Mode- und Produktdesignstudenten realisierten wir das Projekt „Tender Loving Care“. Die Studierenden näherten sich dem Thema mit „zärtlich liebevoller Fürsorge“, Achtsamkeit und Empathie. Krankheit und Verfall gehören zu den letzten Tabus unserer westlichen, vom Jugendwahn besessenen und zugleich kontinuierlich alternden Leistungsgesellschaft. Krankheit und Rehabilitation haben ein negatives Image. Medizinische Textilien, Bandagierungen und klinische Farbgebung verstärken diese Stigmatisierung. Rehabilitationstextilien und -produkte wurden bisher ausschließlich im Sanitätsfachhandel und in Apotheken vertrieben und keinesfalls mit Mode in Verbindung gebracht. Die Medizintechnik ist hoch entwickelt, doch auch das beste Produkt hilft nichts, wenn es nicht getragen wird. Die Formgestaltung von Rehabilitationsprodukten muss selbstverständlich funktional sein. Dies schließt ein ästhetisch ansprechendes Design jedoch nicht aus. Die Studierenden hatten zum Ziel, hilfreiche medizinische Produkte so zu gestalten, dass der Anwender sie nicht verbergen, sondern selbstbewusst zeigen möchte. Sie beschlossen, die Sichtbarkeit der medizinischen Hilfsmittel zu verstärken und sie zugleich mit hochwertigen natürlichen Materialien attraktiv zu gestalten. Es entstanden anspruchsvolle modische Accessoires und luxuriöse Bekleidungsstücke mit heilenden Funktionen - mutige Akzente gegen Scham und Stigmatisierung. Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass Selbstheilungskräfte die wichtigsten Heilmittel sind. Unsere Umgebung hat einen nachgewiesenen Effekt auf unser Wohlbefinden. Medizin-therapeutische Aspekte spielen in Architektur, Innenarchitektur, Städteplanung und Landschaftsgestaltung eine Rolle und hier zum ersten Mal in der Mode. Die Dinge, die wir direkt am Körper tragen - Bekleidung, Accessoires und medizinische Hilfsmittel - beeinflussen unser Wohlgefühl und begünstigen, unterstützen und aktivieren dadurch unsere Selbstheilungskräfte. Mode ist Medizin!zeige mehrzeige weniger

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Verfasserangaben: Grit Seymour
URN:urn:nbn:de:kobv:b170-738
DOI:https://doi.org/10.25624/kuenste-73
Dokumentart:Buch (Monographie)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):24.01.2013
Datum der Erstveröffentlichung:24.01.2013
Veröffentlichende Institution:Universität der Künste Berlin
Datum der Freischaltung:24.01.2013
DDC-Klassifikation:7 Künste und Unterhaltung / 70 Künste / 700 Künste; Bildende und angewandte Kunst
Verstanden ✔
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