Stereotype Einstellungen und Kulturstandards in der aktuellen interkulturellen Kommunikation mit Partnern aus dem östlichen Europa - ein Forschungsproiekt am Institut für Interkulturelle Kommunikation
- In der Wirtschaftskommunikation zwischen Deutschland und den Staaten des ehemaligen Ostblocks ist das Wirtschaftsgefälle ein dominierender Faktor, der zu asymmetrischen Beziehungen führt. Diese manifestieren sich u. a. in Überlegenheits- und Unterlegenheitsgefühlen, die für die Ost-West-Kooperation eher kontraproduktiv sind. Außerdem wird die Kooperation mehr oder weniger durch eine gewisse Befangenheit, die aus dem geschichtlich "vorbelasteten" Verhältnis (Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg) resultiert, begleitet.
Die unterschiedlichen Organisationskulturen, die aus der jeweiligen kulturellen Prägung erwachsen, erschweren eine optimale Zusammenarbeit gleichfalls, insbesondere zwischen den slawischen Staaten und Deutschland. Auch die Umstellung auf die Marktwirtschaft im ehemals sozialistischen Osten Europas erfolgt - in Bezug auf Tempo und Substanz - nicht immer nach den Wirtschaftskonzepten des Westens und führt damit nicht unbedingt zu der seitens Deutschland gewünschten Kompatibilität.