Rezension: "Unter der Stadt. Subversive Ästhetiken in Ostmitteleuropa"/ Monika Dozsai, Alfrun Kliems, Darina Polakova. Wien: Böhlau, 2014. ISBN 978-3-412-22139-3
- Literatur und Kultur von unten zu betrachten, das ist Anliegen und zugleich Methode dieses Buches zur Entstehung eines künstlerischen Undergrounds und seiner Vorgänger in verschiedenen Metropolen Ostmitteleuropas. Die Betrachtung der Stadt als Handlungsort, Thema, Motiv und Topos wird mit der Entwicklung der Ästhetik des Undergrounds als literarischer, künstlerischer und subkultureller Bewegung verbunden. Die Beiträge dieser Aufsatzsammlung gruppieren sich thematisch locker um die Themen Underground (in verschiedenen Definitionen), Stadtdarstellung und die Konstituierung der Postmoderne. Als theoretisches Bindeglied wird das Konzept der „Vertikalität" (S. 7) eingeführt. Sie steht metaphorisch für den Wechsel zwischen ‚oben' und ‚unten', der sich in unterschiedlichen medialen Darstellungen der Stadt abbildet und der den Herausgeberinnen als Merkmal der Moderne gilt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die moderne Großstadt zum Schauplatz dieser „Urbanität" (ebd.), die auch einen ästhetischen Aspekt enthältLiteratur und Kultur von unten zu betrachten, das ist Anliegen und zugleich Methode dieses Buches zur Entstehung eines künstlerischen Undergrounds und seiner Vorgänger in verschiedenen Metropolen Ostmitteleuropas. Die Betrachtung der Stadt als Handlungsort, Thema, Motiv und Topos wird mit der Entwicklung der Ästhetik des Undergrounds als literarischer, künstlerischer und subkultureller Bewegung verbunden. Die Beiträge dieser Aufsatzsammlung gruppieren sich thematisch locker um die Themen Underground (in verschiedenen Definitionen), Stadtdarstellung und die Konstituierung der Postmoderne. Als theoretisches Bindeglied wird das Konzept der „Vertikalität" (S. 7) eingeführt. Sie steht metaphorisch für den Wechsel zwischen ‚oben' und ‚unten', der sich in unterschiedlichen medialen Darstellungen der Stadt abbildet und der den Herausgeberinnen als Merkmal der Moderne gilt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die moderne Großstadt zum Schauplatz dieser „Urbanität" (ebd.), die auch einen ästhetischen Aspekt enthält und in der Kunst des Undergrounds verhandelt wird. Dieser nimmt in der Stadt zugleich die Position eines Gegenortes ein: „Underground-Kunst als paradigmatische Form einer subversiven Poetik nimmt sich in oft aggressiver Expressivität die Freiheit zu solch zwanglosem und spielerischem Umgang, behauptet aber zugleich, eine repressive Normativität verwehre eben dies gemeinhin" (S. 7). Der Blick auf das Unten, die Keller, Bunker, Kanäle der Stadt wird damit zu einer produktiven Analysekategorie, die „Vertikalität" nimmt eine zentrale Rolle in der (Neu-)Beurteilung von Texten ein. Beiträge vom 19. bis zum 21. Jahrhundert zur deutschen, polnischen, tschechischen, slowakischen, ukrainischen und ungarischen Literatur greifen diese These auf und zeichnen ein facettenreiches Bild des Undergrounds in Literatur und Kultur.…
Author: | Jana-Katharina Mende |
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URN: | urn:nbn:de:kobv:521-opus4-12143 |
DOI: | https://doi.org/10.11584/opus4-1214 |
Editor: | Joanna Jurkiewicz |
Document Type: | Review |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2021/08/25 |
Date of first Publication: | 2016/02/19 |
Publishing Institution: | Europa-Universität Viadrina Frankfurt |
Creating Corporation: | Digitale Wissenschaftsplattform Pol-Int (www.pol-int.org) |
Release Date: | 2021/09/27 |
Institutes: | Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien |
Licence (German): | Keine Lizenz - es gilt das deutsche Urheberrecht |