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Der Schreibprozess beim wissenschaftlichen Schreiben in der Fremdsprache Deutschund Möglichkeiten seiner Unterstützung

  • Die meisten Studierenden an deutschen Hochschulen, die Deutsch als Fremdsprache erlernt haben, erleben das wissenschaftliche Schreiben als große Herausforderung in ihrem Studium. Während bereits viele deutschsprachige Studierende Schwierigkeiten mit dem Schreiben akademischer Textsorten haben, empfinden ausländische Studierende dieses als besonders schwierig, da der Prozess beim wissenschaftlichen Schreiben in einer Fremdsprache mit hohen Anforderungen verbunden ist. Diesen Anforderungen geht diese Arbeit auf den Grund, indem sie betrachtet, welche Prozesse beim wissenschaftlichen Schreiben in der Fremdsprache Deutsch stattfinden, welche Konsequenzen die Fremdsprachlichkeit für das Schreiben hat und wie fremdsprachige Schreibende in diesem Prozess unterstützt werden können. Dazu werden Ergebnisse der Schreibprozessforschung und Schreibdidaktik aus dem US-amerikanischen und dem deutschsprachigen Forschungskontext ausgewertet, wobei eigene Erfahrungen aus der Schreibberatung für ausländische Studierende an derDie meisten Studierenden an deutschen Hochschulen, die Deutsch als Fremdsprache erlernt haben, erleben das wissenschaftliche Schreiben als große Herausforderung in ihrem Studium. Während bereits viele deutschsprachige Studierende Schwierigkeiten mit dem Schreiben akademischer Textsorten haben, empfinden ausländische Studierende dieses als besonders schwierig, da der Prozess beim wissenschaftlichen Schreiben in einer Fremdsprache mit hohen Anforderungen verbunden ist. Diesen Anforderungen geht diese Arbeit auf den Grund, indem sie betrachtet, welche Prozesse beim wissenschaftlichen Schreiben in der Fremdsprache Deutsch stattfinden, welche Konsequenzen die Fremdsprachlichkeit für das Schreiben hat und wie fremdsprachige Schreibende in diesem Prozess unterstützt werden können. Dazu werden Ergebnisse der Schreibprozessforschung und Schreibdidaktik aus dem US-amerikanischen und dem deutschsprachigen Forschungskontext ausgewertet, wobei eigene Erfahrungen aus der Schreibberatung für ausländische Studierende an der TU Berlin beispielhaft hinzugezogen werden. Zunächst werden Grundlagen der Schreibprozessforschung vorgestellt, die sich größtenteils auf das L1-Schreiben beziehen, aber auch für das L2-Schreiben relevant sind. Hierzu zählen insbesondere Modelle zu Phasen und Faktoren beim Schreibprozess sowie Erkenntnisse über unterschiedliche Schreibstrategien. Im nächsten Schritt werden die besonderen Merkmale des L2-Schreibprozesses herausgestellt. Hierzu wird erläutert, wie sich Vorgehensweisen und Texte L2-Schreibender von denen L1-Schreibender unterscheiden, welche Rolle der Erstsprache beim fremdsprachlichen Schreiben zukommt und wie sich Sprachkompetenz in der Fremdsprache einerseits und Schreibkompetenz in der Erstsprache andererseits auf den L2-Schreibprozess auswirken. Es wird außerdem gezeigt, wie die vielfältigen Anforderungen beim L2-Schreiben häufig zu kognitiver Überlastung und zur Konzentration auf sprachliche Aspekte und Vernachlässigung anderer Teilprozesse des Schreibens führen. Im anschließenden Kapitel werden diese Ergebnisse in Verbindung gesetzt mit dem wissenschaftlichen Schreiben in der Fremdsprache Deutsch. Hierzu werden die Ergebnisse verschiedener Studien zum Schreiben an der Hochschule herangezogen und typische Schreibschwierigkeiten nicht-muttersprachiger Studierender klassifiziert und erläutert. Es wird unterschieden zwischen Schwierigkeiten, die nicht-muttersprachige Studierende mit muttersprachigen Studierenden teilen und Schwierigkeiten, die aufgrund der Fremdsprache – insbesondere durch die im akademischen Kontext bedeutsamen Sprachverwendungsformen Wissenschaftssprache und Fachsprache – entstehen. Weiterhin werden davon Schwierigkeiten unterschieden, die durch die kulturelle Prägung des Schreibens bedingt sind. Um diesen letzten Aspekt genauer aufzuschlüsseln, werden Forschungsergebnisse, Thesen und Modelle zur Beeinflussung des Schreibens durch kulturell bedingte bzw. unterschiedliche Schreibtraditionen, Schreibkonventionen und Bildungsideale erörtert. Das letzte Kapitel widmet sich der Frage nach der Unterstützung L2-Schreibender an der Hochschule und konzentriert sich dabei auf das Konzept der Schreibberatung, das ursprünglich der US-amerikanischen Schreibdidaktik entstammt, seit den 1990er Jahren aber an immer mehr deutschsprachigen Hochschulen adaptiert und praktiziert wird. Grundlagen, Aufgabenbereiche und Prinzipien dieser Unterstützungsform werden vorgestellt, um daran anschließend das – teils kontrovers diskutierte – Potential der Schreibberatung für Studierende mit Deutsch als Fremdsprache herauszuarbeiten. Zur Veranschaulichung wird das Vorgehen der Schreibberatung bei fremdsprachigen Schreibenden anhand von typischen Schwierigkeiten, wie sie im Verlaufe der Arbeit erläutert wurden, beispielhaft dargestellt.show moreshow less
  • Most students at German universities who have learnt German as a foreign language are challenged by academic writing. While many native German students struggle with writing academic texts as well, foreign students find it extremely difficult as the process of writing academically in a foreign language is highly demanding. This paper focuses on these demands by taking a close look at the processes that take place while writing academically in German as a foreign language. It discusses the impact that writing in a foreign language has on the writing process and suggests ways of supporting non-native students in academic writing. For this purpose, findings from writing process research and from research of teaching writing (from the English speaking as well as the German speaking field of research) are reviewed and evaluated. The author’s own experiences in a peer tutoring programme at the Technische Universität Berlin, especially designed for foreign students, serve as examples. Firstly, some theoreticalMost students at German universities who have learnt German as a foreign language are challenged by academic writing. While many native German students struggle with writing academic texts as well, foreign students find it extremely difficult as the process of writing academically in a foreign language is highly demanding. This paper focuses on these demands by taking a close look at the processes that take place while writing academically in German as a foreign language. It discusses the impact that writing in a foreign language has on the writing process and suggests ways of supporting non-native students in academic writing. For this purpose, findings from writing process research and from research of teaching writing (from the English speaking as well as the German speaking field of research) are reviewed and evaluated. The author’s own experiences in a peer tutoring programme at the Technische Universität Berlin, especially designed for foreign students, serve as examples. Firstly, some theoretical foundations from writing process research are presented. They mainly refer to L1 writing, but are as well significant for L2 writing, such as models of stages and influencing aspects of the writing process and findings about different writing strategies. Following, specific features of the L2 writing process are pointed out, referencing research of L2 writing. For that, the differences between writing strategies and texts of L2 writers in comparison with those of L1 writers are described. The chapter also reflects on the role of the L2 writer’s first language while writing in a second language as well as on how the L2 writing process is affected by the writer’s foreign language proficiency on the one hand and by the writer’s writing expertise on the other. The chapter also discusses how the manifold demands of the L2 writing process may lead to cognitive overload and to concentration on language-related aspects and disregard of other aspects of writing. In the subsequent chapter, these findings are related to academic writing in German as a foreign language. For this purpose, outcomes of different studies on writing in higher education contexts are presented and non-native German students’ typical writing difficulties are classified and explained. This paper differentiates between writing problems that non-native students share with native speaking students and writing problems that can be traced back to foreign language problems, especially to the peculiarities of academic German and discipline-specific language. A third field of writing problems can be found in difficulties that are due to the impact of culture on writing. In order to clarify this last aspect, this chapter discusses findings, theses and models regarding the impact that culturally varying writing traditions and models of education have on academic writing in a foreign language. The last chapter is concerned with the question of how non-native students at German universities can be supported in academic writing. It concentrates on the model of peer tutoring in writing, which, although originally developed at US universities, has been adapted at German universities since the 1990s. Theoretical foundations, functions and principles of this model are presented in order to point out the potential for non-native students, which has been a controversial issue in the field of writing research. The chapter explains how peer tutoring in writing operates and helps non-native students, illustrating this approach by using some examples of typical writing difficulties as explained before.show moreshow less

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Metadaten
Author:Ella Grieshammer
URN:urn:nbn:de:kobv:521-opus-530
Series (Serial Number):Schreiben im Zentrum, Schriftenreihe zur Schreibzentrumsforschung (3)
Document Type:Book
Language:German
Date of Publication (online):2011/09/26
Publishing Institution:Europa-Universität Viadrina Frankfurt
Release Date:2011/09/26
Tag:Deutsch als Fremdsprache; Fremdsprache; Peer Tutoring; Schreibberatung; Schreiben; akademisches Schreiben; wissenschaftliches Schreiben
German as a Foreign Language; Language learning; academic writing; peer tutoring; teaching; writing; writing process; writing tutoring
GND Keyword:Fremdsprache
Institutes:Schreibzentrum Europa-Universität Viadrina / Schreibzentrum Europa-Universität Viadrina
Dewey Decimal Classification:4 Sprache / 40 Sprache / 400 Sprache
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