Nachweisführung für Holzrahmenkonstruktionen mit einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten anhand Finite-Elemente-Simulationen

  • Im Bauwesen sind in vielen Bereichen Nachweise erforderlich, um die Leistungen von Bauteilen, Systemen oder des Gebäudes zu bescheinigen. Brandschutznachweise können dabei in zwei unterschiedlichen Bereichen angefertigt werden. So können Brandrisiken, -gefahren oder -verläufe Bestandteil solcher Nachweise sein, aber auch Personenströme oder die allgemeine Erfüllung der Schutzziele durch die vorhandenen oder vorgesehenen Maßnahmen. Damit die Nachweisverfahren ein größtmögliches Maß an Genauigkeit bieten, müssen diese die Abläufe von Bränden und deren Wirkung auf die Bauteile und Baustoffe so genau wie möglich berücksichtigen. Jedes Nachweisverfahren ist daher mit den neuen Erkenntnissen über Brandverläufe und Temperaturentwicklungen zu validieren. Die Art der Nachweisführung ist dabei ebenso vielfältig wie der Gegenstand, für den diese erfolgt. Die aktuellen Nachweismöglichkeiten für raumabschließende Holztafelbauteile anhand additive Berechnungsverfahren, wie sie in der DIN EN 1995-1-2:2010 aufgeführt sind, schließen, wie auch die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Bauteile und Außenwandbekleidungen in Holzbauweise, eine Ausführung von Holztafelbauteilen in Gebäudeklasse 5 Objekten nicht mit ein. Daher sind aktualisierte Nachweismethoden erforderlich, die die Feuerwiderstandsdauer eines Holzrahmenbauteils mit großer Genauigkeit bis zu einer Feuerwiderstandsdauer von min. 90 Minuten aufzeigen können. Hierfür wurde im Rahmen dieser Arbeit das Nachweisverfahren der schichtweisen Bauteilsimulation entwickelt. Dieses beschreibt FEM-basierte, thermisch-transiente Simulationen, die über die grafische Benutzeroberfläche des Simulationsprogrammes ausgeführt werden können. Dabei werden die erforderlichen Schutz- und Isolationszeiten jeder Bauteilschicht einzeln ermittelt und anschließend unter Berücksichtigung einer Vorerwärmung durch vorangegangene Schichten aufaddiert. Validiert wurde das Verfahren anhand durchgeführter Brandversuche. Die Genauigkeiten des neuen Simulationsverfahren übertreffen dabei die der untersuchten Berechnungsverfahren deutlich. Zur sicheren Anwendung wird am Ende dieser Arbeit ein Leitfaden zur Durchführung der schichtweisen Bauteilsimulation aufgeführt.
Metadaten
Author:Sabine Scheidel
URN:urn:nbn:de:hbz:386-kluedo-82278
DOI:https://doi.org/10.26204/KLUEDO/8227
ISBN:978-3-95974-222-1
Series (Serial Number):Schriftenreihe des Fachbegiets Bauphysik / Energetische Gebäudeoptimierung (07)
Advisor:Oliver Kornadt, Svenja Carrigan
Document Type:Doctoral Thesis
Cumulative document:No
Language of publication:German
Date of Publication (online):2024/05/27
Date of first Publication:2024/05/27
Publishing Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Granting Institution:Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Acceptance Date of the Thesis:2024/03/19
Date of the Publication (Server):2024/05/28
Tag:Baulicher Brandschutz; Holzrahmenbauteile; Raumabschlussfunktion
Page Number:XVI, 172
Faculties / Organisational entities:Kaiserslautern - Fachbereich Bauingenieurwesen
DDC-Cassification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 690 Hausbau, Bauhandwerk
Licence (German):Creative Commons 4.0 - Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND 4.0)