Bedeutung des CT-Wertes für die Epidemiologie und den klinischen Stellenwert beim pandemischen neuen Coronavirus SARS-CoV-2 - Semiquantifizierung mittels Polymerase-Kettenreaktion

  • Einleitung: Derzeitig ist die PCR die zuverlässigste und sensitivste Nachweismethode einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Die real-time PCR bietet die Möglichkeit einer Semiquantifizierung der Viruslast über die Interpretation des cycle-threshold (CT)-Wertes. Dieser gibt die Anzahl der PCR Zyklen an die nötig sind, um ein Fluoreszenzsignal der Patientenprobe zu detektieren. In dieser Arbeit wurden die CT-Werte der SARS-CoV-2-PCR untersucht und die Ergebnisse mit demographischen Daten der Patienten korreliert. Methoden: Es wurden die CT-Werte der positiv getesteten Proben retrospektiv vom 15. März bis 15. September 2020 ausgewertet. Abstriche der Patienten wurden in 500 μl 0,9-prozentiger Salzlösung ausgewaschen. Virale RNA wurde im MagNA Pure 96 mittels des „DNA and viral NA small volume“ Kit extrahiert. Die RT-PCR erfolgte im Rotor Gene Q mit 45 PCR Zyklen. Der CT-Wert des S-Gen jeder positiven Probe sowie der CT-Wert der positiven Kontrollen wurde dokumentiert. Statistische Analysen erfolgten unter anderem mit dem Mann-Whitney U-Test, dem t-Test, dem F-Test, der ANOVA und dem Bonferroni post-hoc Test. Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden insgesamt 65.878 Patienten über Nasopharynx-Abstriche auf das neue SARS-CoV-2 untersucht. Davon wurden 1.103 (1,7%) Proben mittels RT-PCR positiv getestet. Auf Grund der Berechnung der Fehlergrenzen wurden nur Proben mit einem CT-Wert der positiven Kontrolle zwischen 25,10 und 29,70 ausgewertet. Daher wurden 26 Proben exkludiert und 1.077 positive Proben zur Auswertung herangezogen. Von den untersuchten Patienten waren 566 (52,5%) weiblich und 511 (47,4%) männlich, 944 (87,6%) Proben wurden ambulant und 133 (12,3%) stationär entnommen. Positiv getestete Frauen waren signifikant älter als Männer (50,93 versus 45,04 Jahre; P=0,006) und hatten einen geringfügig höheren CT-Wert (25,44 versus 24,77; P=0,04). Die CT-Werte der stationär und ambulant entnommenen Proben wiesen keine signifikanten Unterschiede auf (25,80 versus 25,03; P=0,1), wobei stationäre Patienten signifikant älter waren (55,11 versus 47,15 Jahre; P<0,0001). Im Vergleich der Altersgruppen wiesen lediglich die Gruppe der über 80-jährigen signifikant höhere CT-Werte auf (P<0,001). 39 von 79 (49,4%) CT-Werten von Kindern und Jugendlichen waren kleiner oder gleich 24 und waren damit infektiös. Nur 3 von 79 Kindern (3,8%) und Jugendlichen im Vergleich zu 130 von 998 Erwachsenen (13,0%) wurden stationär behandelt. Der longitudinale Vergleich der CT-Werte zeigte keine signifikanten Schwankungen im Analyse- Zeitraum. Fazit: CT-Werte eignen sich zu einer detaillierteren Überwachung der SARS-CoV-2 Pandemie. Das Alter wie auch das Geschlecht sind wichtige Co-Faktoren bei SARS-CoV-2 positiven Patienten und kann Einfluss auf die CT-Werte in der SARS-CoV-2-PCR haben. Kinder haben nach dieser Studie eine vergleichbare Infektiosität zu Erwachsenen.

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Metadaten
Author:Carolin Ade
URN:urn:nbn:de:hbz:1383-opus4-8205
Examiner:Dirk Bockmühl, Bernhard Zöllner
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2021/05/27
Year of first Publication:2021
Publishing Institution:Hochschule Rhein-Waal
Degree-granting institution:Hochschule Rhein-Waal
Release Date:2021/07/23
Number of Pages:85
Faculties and Institutes:Fakultät Life Sciences
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 50 Naturwissenschaften
Licence (German):License LogoBestimmungen des deutschen Urheberrechts