Ein Beitrag zur Optimierung des Wissenstransfers in der Einzelfertigung

Wissen entwickelt sich immer mehr zur wichtigsten Ressource der Unternehmen. Besonders in der Einzelfertigung stellt das Wissen erfahrener Mitarbeiter ein kritisches Erfolgspotenzial zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sowie zu Auf- und Ausbau von Wettbewerbsvorteilen dar. Bedingt durch die charakteristischen Eigenschaften der Einzelfertigung, wie wenig detaillierte Arbeitsvorgaben, große Arbeitsinhalte und eine hohe Komplexität von Produkten und Prozessen, ist ein umfangreiches Spezial- und Erfahrungswissen zur qualitäts- und zielgerichteten Durchführung der Arbeitshandlungen unerlässlich.
 
Zum Erhalt dieser wichtigen Ressource in der Einzelfertigung und zur Reduzierung des Risikos des Wissensverlustes bei Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter bedarf es der Etablierung effizienter Lösungen. Übliche Methoden zum Wissenstransfer sind hierzu jedoch aufgrund der charakteristischen Eigenschaften der Einzelfertigung sowie zumeist fehlender Betrachtung der komplexen Wissensstruktur erfahrener Mitarbeiter zur Regulation der Arbeitshandlungen in der Einzelfertigung nur bedingt geeignet.

In der vorliegenden Arbeit wird daher eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Wissensinhalte der komplexen Wissensstrukturen erfahrener Mitarbeiter zur erfolgreichen Handlungsdurchführung in der Einzelfertigung zu heben und auf junge Mitarbeiter zu übertragen. Hierzu wird zunächst, basierend auf arbeitspsychologischen Theorien zur Handlungsregulation, die Beziehung zwischen dem Wissen des erfahrenen Mitarbeiters und dessen Handeln im Arbeitsprozess herausgearbeitet. Ausgehend von diesen Erkenntnissen werden die Anforderungen an die Methode definiert sowie eine allgemeingültige Referenzmethode zum Einsatz in der Einzelfertigung entwickelt. Anschließend wird, basierend auf der Referenzmethode, eine, an den Einsatzbereich adaptierte, spezifische Methode in einem systematisch geleiteten partizipativen Verfahren mit Mitarbeitern der Dampfturbinenfertigung der Siemens AG am Standort Mülheim an der Ruhr erarbeitet und angewandt.

Die multifaktorielle Wirksamkeit der entwickelten Methode sowohl für die anwendenden Mitarbeiter, den Anlernprozess und die Organisation als Ganzes durch die erfolgreiche Übertragung des Spezial- und Erfahrungswissens erfahrener Mitarbeiter konnte anhand der Ergebnisse der Vorversuche sowie durch Expertenbefragungen bestätigt werden.

Knowledge is becoming more and more the most important resource for companies. Especially in single piece production the knowledge of experienced employees represents a critical success potential for maintaining competitiveness as well as for establishing and expanding competitive advantages. Due to the characteristic features of single piece production, such as little detailed work specifications, large work scope and a high complexity of products and processes extensive expert and experience knowledge is indispensable for the quality- and target-oriented execution of workflow.

In order to preserve this important resource in single piece production and to reduce the risk of loss of knowledge, when experienced employees leave, efficient solutions must be established. Due to the characteristic features of single piece production and the lack of consideration of the complex knowledge structure of experienced employees, conventional methods for knowledge transfer are only suitable to a limited extent.

Hence, in this present work, a method is developed which makes it possible to raise the knowledge content of the complex knowledge structures of experienced employees for successful workflow implementation in single piece production and to transfer it to young employees. Firstly, the relationship between the knowledge of the experienced employee and his actions in the workflow is first worked out on the basis of industrial psychological theories on action regulation. On the basis of these findings, the requirements for the method are defined and a generally applicable reference method for use in single piece production is developed. Secondly, based on the reference method a specific method adapted to the area of application will be developed and applied in a systematically guided participatory process with employees from Siemens AG's steam turbine manufacturing at Muelheim an der Ruhr.

The multifactorial effectiveness of the developed method for employees applying this method, the learning process and the organization as a whole could be confirmed through the successful transfer of the expert and experience knowledge of experienced employees and on the basis of the results of the preliminary tests and expert surveys.

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