Benutzerinformation für "seniorengerechte" Geräte der Unterhaltungselektronik : Eine kritische Bestandsaufnahme und Erweiterung wissenschaftlicher und praktischer Annäherungen aus systemischer Sicht.

Abstract The predicted demographic changes in Germany and other western countries lend importance to a systematic analysis of how older people tend to use consumer electronics (entertainment and household products) and the manuals for such products. The sort of technology of entertainment which will receive such mass media as TV and radio is of especial relevance for this group of consumers. That being the case, the present thesis presents critical reflections on the theoretical and practical approaches to user information, especially manuals, and includes data gathered by the author. The issues relating to the age of the person using the information or manual are given particular consideration, especially where the user is in the older generation. The thesis shows how user manuals are, effectively, complex systems with both social and technical features. The model of socio-technical systems devised by Günter Ropohl is taken as starting point, and the author proceeds to analyse for the present technical focus (consumer electronics) and the present actor system (people older than 50 years) the particular complex relationships that arise and exist. Ropohl's terms are "technical object system" and "action system". Within the theoretical model of socio-technical systems, the place of user manuals can be seen as that of a logistic support system. User manuals or guides enable users to learn or to extend their knowledge of how to use entertainment products properly and safely. On the basis of the model of socio-technical systems, a systemic approach to the design of user guides can be developed. When doing so, the most important thing is to take account of the characteristics of the action system, and to do this at the earliest stage of textual composition. It cannot be said that this rule is much followed in current practice. The author's own and other researchers' findings provide indications as to the features of significance to the design and production of user guides. As old age and aging can show a huge variety, the features do, of course, require judicious application. Manufacturing companies should adopt integrated management practices in the approach to designing manuals. The integration must be of two perspectives, that of technology and technological science with that of communication and communication science. This is a field where usability engineering with its iterative processes should be applied and given management support by the manufacturers.

Aufgrund der absehbaren demografischen Veränderungen ist eine systemisch-systematische Auseinandersetzung mit der Nutzung von Alltagstechnik und der zugehörigen Bedienungsanleitungen durch ältere Menschen bedeutsam. Für diese Personengruppe besitzen insbesondere Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik, die für die Rezeption massenmedialer Angebote geeignet sind (z. B. Radio, Fernsehen), eine hohe Relevanz. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Arbeit die kritische Reflexion vorhandener theoretischer und praktischer Annäherungen zu Benutzerinformation, vor allem zu Bedienungsanleitungen. Eigene Daten werden hierzu in Beziehung gesetzt. Besondere Berücksichtigung findet die Betrachtung in Abhängigkeit vom Lebensalter der Nutzer - bei einer ausgeprägten Fokussierung auf "ältere" Menschen. Herausgearbeitet wird das Eingebundensein von Bedienungsanleitungen in komplexe soziotechnische Systemverbünde. Ausgangspunkt ist das Modell des soziotechnischen Systems nach Günter Ropohl. In der Arbeit werden sowohl die Entstehungs- als auch Verwendungszusammenhänge betrachtet, wobei vor allem die Verschränkungen mit dem Sachsystem (Geräte der Unterhaltungselektronik) und dem personalen Handlungssystem (ältere Menschen ab etwa 50 Lebensjahre) deutlich werden. Bedienungsanleitungen können innerhalb der Modellvorstellung des soziotechnischen Systems als logistische Unterstützungssysteme verstanden werden. Sie ermöglichen den Nutzern den Aufbau bzw. die Erweiterung des Handlungswissens, das zur sicheren und sachgerechten Geräteverwendung notwendig ist. Auf der Basis des Modells soziotechnischer Systeme kann eine systemische Herangehensweise bei der Gestaltung von Bedienungsanleitungen entwickelt werden. Dabei stehen vor allem die Eigenschaften des Handlungssystems im Vordergrund. Diese müssen bei der Konzeption der Anleitungstexte berücksichtigt werden. Augenblicklich ist dies kaum der Fall. Ausgehend von eigenen Daten und Fremdstudien finden sich Hinweise, welche Merkmale bei der Konzeption von Bedienungsanleitungen berücksichtigt werden müssen. Im Wissen um die Vielgestaltigkeit von Altern und Alter sind diese bedachtsam anzuwenden. Im Unternehmen ist zur Konzeption von Bedienungsanleitungen ein integriertes Management empfehlenswert. Das integrative Element besteht in der engen Verbindung zwischen der technisch-technikwissenschaftlichen und der kommunikativ-kommunikationswissenschaftlichen Perspektive, begleitet durch iterativ-zirkuläre Verfahren des Usability Enginerings und unterstützt durch die Managementebene im Unternehmen.

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