Integrierung und Validierung der Hysteroskopie-Simulation mit dem HystSim® im Rahmen von Trainingskursen zur gynäkologischen Endoskopie

In der vorliegenden Studie sollte die Konstruktvalidität eines virtuellen Simulators untersucht werden. Es sollten die Fragen beantwortet werden, ob sich bei Probanden durch temporäres Simulationstraining die hysteroskopischen Fähigkeiten und die Leistung bei der Durchführung einer speziellen Aufgabe verbessern. Zwischen Juni 2014 und Mai 2015 nahmen 57 Absolventen eines Kurses zur minimalinvasiven Chirurgie der Universität Kiel an einem hysteroskopischen Training mit Hilfe des HystSim® teil. Alle Teilnehmer führten als Testaufgabe eine Myomektomie aus. Die Leistungen vor und nach dem Training wurde mit Hilfe des multiparametrischen Scoresystems MMSS beurteilt. Zusätzlich konnten die Probanden laparoskopische Übungen am Schweineherzen durchführen. Die Auswertung zeigte, dass alle Probanden unabhängig von ihrer Vorerfahrung nach dem Training ihre hysteroskopischen Fähigkeiten verbessert hatten (p = 0,015, Effektstärke 0,4). Die Expertengruppe erzielte nach dem Training bessere Scorewerte als die Anfängergruppe (p = 0,002). Beim Durchführen der Myomektomie verbesserten ebenfalls beide Gruppen ihre Leistung statistisch signifikant (Anfänger p = 0,001; Experten p = 0,006, Effektstärke 0,4). In Bezug auf die Parameter Visualisierung und Ökonomie schnitten die Experten zunächst schlechter ab, steigerten aber ihre Leistung und erreichten am Ende des Trainings bessere Werte als die Anfänger (Effektstärke 0,3). Hinsichtlich der Sicherheit steigerten nur die Experten ihre Leistung (Effektstärke 0,3), während das Training nur einen geringen Einfluss auf die Flüssigkeitshandhabung hatte (Effektstärke 0,2). Beim Vergleich der Erfahrungen mit dem HystSim® und einem Tiermodell war der virtuelle Simulator in Bezug auf die Vielfalt der Trainingsmöglichkeiten (p = 0,039) und die Leistungserfassung (p = 0,01) dem Tiermodell überlegen. Das Simulationstraining mit dem HystSim® und die Leistungserfassung mit Hilfe des MMSS erwies sich folglich als klinisch und kritisch relevant sowie motivationsfördernd. Weitere Studien zur Optimierung des MMSS und zur Bedarfsermittlung der notwendigen Trainingsfrequenz bis zum Erreichen eines weit fortgeschrittenen Leistungsstatus sind wünschenswert.

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