Das intestinale bakterielle Mikrobiom in der Herzinsuffizienz : eine vergleichende Untersuchung mittels Sequenzierung des 16S rRNA Gens

Die Mortalität der chronischen Herzinsuffizienz ist trotz moderner Behandlungsansätze hoch. Neue Therapiekonzepte werden daher dringend benötigt. Jüngste Forschungsergebnisse legen einen Einfluss des intestinalen bakteriellen Mikrobioms auf die Inzidenz und den klinischen Verlauf der Herzinsuffizienz nahe. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob Veränderungen des intestinalen bakteriellen Mikrobioms bei Herzinsuffizienzpatienten nachgewiesen werden können. Methoden und Ergebnisse: Es wurden Stuhlproben von 20 Herzinsuffizienzpatienten mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion aufgrund einer ischämischen oder dilatativen Kardiomyopathie untersucht. Die V1-V2 Region des bakteriellen 16S rRNA Gens wurde mittels Pyrosequenzierung analysiert. Die bakteriellen Profile der Patienten wurden mit denen von Kontrollprobanden ohne Herzinsuffizienz (n=20) verglichen. Die Auswahl der Kontrollen erfolgte nach bestmöglich Übereinstimmung mit den Herzinsuffizienzpatienten in Bezug auf das Alter, das Geschlecht, die Körpermassenzahl (BMI) und den Nikotinkonsum. Es zeigte sich ein Trend zu einer verminderten intraindividuellen Alpha-Diversität bei den Herzinsuffizienzpatienten (Anzahl der beobachteten Gattungen: pnom.=0,021; Shannon-Index (OTUs): pnom.=0,012; Chao1 Index (Gattungen): pnom.=0,041). Die Analyse verschiedener Beta-Diversitätsmaße (interindividuelle Diversität) zeigte eine signifikante Separation von Herzinsuffizienzpatienten und Kontrollprobanden (Bray-Curtis Index (OTUs): p=0,0099; Bray-Curtis Index (Gattungen): p=0,0124; weighted UniFrac Distanzen: p=0,004). Bei den Herzinsuffizienzpatienten war zudem die Abundanz der bakteriellen Familien Coriobacteriaceae, Erysipelotrichaceae und Ruminococcaceae signifikant geringer. Auf Gattungsebene waren Blautia und Collinsella sowie zwei nicht klassifizierbare Taxa der Familien Erysipelotrichaceae und Ruminococcaceae bei den Patienten signifikant weniger häufig vorhanden.

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