Palästinensische NGOs als Agenda-Builder? Eine Befragungsstudie zur Interaktion zwischen deutschen Auslandskorrespondenten und NGOs im Nahen Osten

NGOs sind in den palästinensischen Gebieten wichtige Akteure im humanitären wie auch im politischen Sinne. Im Fokus der Studie steht die Interaktion zwischen deutschen Auslandskorrespondenten und palästinensischen NGOs. Anhand einer Befragung und einer qualitativen Inhaltsanalyse werden die Strategien und Instrumente der NGO-Pressearbeit ebenso wie die Relevanz der NGO-Kommunikation für Auslandskorrespondenten der deutschen Presse sowie die Evaluation der Interaktionen von beiden Seiten beleuchtet. Die Befragung zeigt, dass die betrachteten NGOs zwar das Ziel verfolgen, ihre Agenda an die internationalen Medien zu vermitteln und hierbei die Auslandskorrespondenten mit dem klassischen Repertoire der Pressearbeit ansprechen, doch sie benennen begrenzte Ressourcen und westliche Voreingenommenheit als zentrale Hindernisse. Die Auslandskorrespondenten betonen ihr Selbstverständnis als objektive Vermittler und äußern sich entsprechend kritisch angesichts emotionalisierter Darstellungen und engen Verflechtungen zwischen Regierungs- und NGO-Strukturen. Abhängig von ihrer Glaubwürdigkeit sprechen die Journalisten ausgewählten NGOs dennoch den Status einer relevanten Quelle zu. Die Studie gibt Aufschluss über die weiterhin als asymmetrisch zu bezeichnende Beziehung zwischen Auslandskorrespondenten und NGOs in den palästinensischen Gebieten und bietet Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen.

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