Peter Hofmann, Goethes Theologie.

Die Arbeit ist eine theologische Habilitationsschrift. Was in ihr über „Goethes Theologie“ gesagt wird, verbindet sich mit dem Zweck, dem Verfasser eine katholische Lehrbefugnis zu erwerben. Den Literaturwissenschaftler mag erstaunen, daß dies mit Goethe überhaupt möglich ist. Der Funktionszusammenhang, in dem diese Arbeit steht, ist zu berücksichtigen: damit nicht dem Goethe-Verständnis zur Last gelegt wird, was dem katholisch-theologischen Qualifizierungsziel geschuldet ist. Gleichwohl greift die Arbeit ausdrücklich über ihre Fakultätsgrenzen hinaus. Das zeigt schon die nicht-konfessionelle Auffassung von ‚Theologie‘, die der Verfasser zugrunde legt. Im Rückgriff auf Parmenides und Aristoteles versteht er „Theologie“ als „philosophische Reflexion auf das […], was zugleich als Höchstes zu denken ist und sich diesem Denken dennoch entzieht“ (S. 20, Anm. 4). So verstanden, wird die mit dem Titel aufgestellte starke Behauptung, Goethe habe eine Theologie, ins strukturell Abstrakte abgeschwächt. Es ist allerdings die Pointe der Arbeit, daß diese abstrakte Vorstellung von Theologie bei Goethe am Ende doch christlich zu verstehen sei.

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