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Die Funktionen des Äthers aus Kants Opus Postumum

Der Äther gilt als die herausstechende Konzeption aus Kants Spätwerk, dem sog. "Opus Postumum". Jedoch ist die Funktion desselben in der Forschung immer noch umstritten. Als sicher gilt lediglich, dass er eine Vermittlungsposition wahrnimmt und damit als ein wichtiges Puzzlestück in Bezug auf Kants kritisches Werk zu sehen ist. Der Text des Opus postumum ist dabei in großen Teilen schwieriger zu verstehen als Kants kritische Werke. Dieser Umstand und auch das Fehlen einer umfassenden Edition hat das allgemeine Forschungsinteresse am Werk immer beeinträchtigt. Jedoch gibt es seit seiner Entstehung immer wieder Interpreten, die sich in unterschiedlichster Form damit auseinandersetzen. Besonderes Interesse erwächst dabei aus dem Anliegen, das Kant selbst mit dem Werk verfolgt. Er sieht in ihm den Schlussstein seiner Systemphilosophie. Dort würde sich alles zu einem Ganzen fügen. Durch meine Untersuchung des Äthers in den unterschiedlichsten Textabschnitten des Spätwerks kann ich seine Entwicklung aufzeigen. Meine dafür gewählte Methode ist eher ungewöhnlich, denn vorrangig geht es darum, unterschiedliche Probleme herauszuarbeiten und diese Problemlagen zuzuordnen. Das Argument der Arbeit lässt sich in knappster Form wie folgt darstellen: Stück für Stück lege ich einerseits das Problem der Objektkonstruktion (aus den "Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft") und andererseits das Problem des Objektbezugs (aus der "Kritik der reinen Vernunft") (meine Bezeichnungen) frei. Die dazugehörigen Lösungen lassen sich ebenso Schritt für Schritt erst im genauen Nachvollzug des Textes erarbeiten: Das Problem der Objektkonstruktion wird durch den Äther in seiner Funktion als Wärmematerie gelöst, während der Äther als Schema die Problemlösung für den Objektbezug darstellt.

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