Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis im Langzeitverlauf

Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) wie KHK, akuter Myokardinfarkt, Schlaganfall, pAVK, Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern werden durch eine gesteigerte entzündliche Aktivität beeinflusst. Da es bei der rheumatoiden Arthritis (RA) zu einer chronisch intermittierenden Entzündung kommt, soll diese Studie einzelne Faktoren der RA, die das Entstehen einer CVD triggern herausarbeiten. 551 Patienten der Universitätsklinik Jena mit der Diagnose einer RA wurden retrospektiv auf das Vorhandensein von CVD untersucht. Der primäre Endpunkt der Studie war der Diagnosezeitpunkt einer CVD. Beurteilt wurden mehrere demografische, serologische, diagnostische und therapeutische Parameter. Die Studienpopulation wurde auch in einzelnen Subgruppen betrachtet, um das Risiko spezieller Patientengruppen zu analysieren. Die Studie zeigt, dass Patienten mit einem CRP über 15 mg/l und Glukokortikoidtherapie über 5 mg pro Tag eine Hochrisikogruppe darstellen. Diese Patienten weisen ein zweifach höheres Risiko auf eine CVD zu entwickeln als Patienten ohne diese Kombination. Zudem zeigt sich, dass krankheitsunabhängige Faktoren wie Geschlecht und die klassischen Risikofaktoren stärker das Entstehen einer CVD triggern als die krankheitsabhängigen Faktoren Seropositivität, Erosivität oder DAS28 im Mittel. Die Ergebnisse der einzelnen Subgruppen lassen einen ähnlichen Schluss zu. Therapeutisch ist auf die Reduktion der entzündlichen Aktivität, klassischer Risikofaktoren, Normalgewicht und Nikotinkarenz zu achten. Des Weiteren ist vor allem bei hohem kardiovaskulären Risiko durch frühen Krankheitsbeginn, hoher entzündlicher Aktivität, männlichem Geschlecht, hoch-seropositiver Erkrankung, radiologisch erosiver RA, Patienten mit hohem Glukokortikoidbedarf oder Kombinationen dieser auf eine zügige Remission der RA zu achten.

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