Vergleichende Untersuchung zur muskulären Aktivität im Oberflächenelektromyogramm von Patienten nach konservativer, offen chirurgischer und minimalinvasiv-chirurgischer Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen

Die Behandlung traumatischer Wirbelfrakturen kann chirurgisch oder konservativ erfolgen. Die chirurgische Behandlung wiederum kann mittels offener oder minimalinvasiver Instrumentierung durchgeführt werden. Die muskuläre Gewebealteration fällt bei der offenen Instrumentierung stärker aus als bei der minimalinvasiven Instrumentierung. Bei konservativ behandelten Patienten wird die Muskulatur durch die Behandlung nicht geschädigt. Patienten nach Wirbelfrakturen schilderten starke Einschränkung hinsichtlich ausdauernden Gehens mit muskulären Ermüdungserscheinungen und Schmerzen im Rücken. Ursache hierfür könnte eine schlechte intramuskuläre Koordination sein, deren zu hoher Grad an Aktivität mit zu Phasen geringer Aktivität zu schnellerer Ermüdung führt. Die muskuläre Aktivität der paravertebralen Muskulatur wurde mittels Oberflächenelektromyographie (EMG) erfasst. Die intramuskuläre Koordination wurde anhand des Variationskoeffizienten (CV) parametrisiert. Ziel war es, einen einfachen und praktikablen Parameter zu verwenden, der sowohl das mittlere Amplitudenniveau als auch die Kurvigkeit oder eine Schwankungsbreite der EMG-Verläufe während des zeitnormierten Schrittes berücksichtigt. Signifikante Einflüsse durch die Intervention ließen sich nicht finden. Die ermittelten Effektstärken unterstreichen dies. Insofern kann zu diesem mittelfristigen Zeitpunkt keine Überlegenheit einer der Interventionen hinsichtlich einer besseren intramuskulären Koordination attestiert werden. Um die Ursache der geschilderten Einschränkungen der Patienten besser zu verstehen, wären langfristige Untersuchungen der paravertebralen muskulären Ermüdung wünschenswert, um die Wahl der Intervention am muskelfunktionellen Outcome zu orientieren.

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