Vergleich verschiedener Knochendichtemessverfahren bei Kindern und Jugendlichen nach Nierentransplantation

4207 Kinder nach Nierentransplantation weisen aufgrund einer oft langjährigen Erkrankungsdauer vor Transplantation und fehlender Mobilisierung sowie einer Sceroidtherapie nach Nierentransplantation ein erhöhtes sekundäres Osteoporoserisiko auf. Die Knochendichtemessung sollte daher als präventive Maßnahme in das Procedere nach Transplantation einbezogen werden, da sie es ermöglicht, die Kinder einer eventuell notwendigen Therapie zuzuführen. Zur Knochendichtemessung stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Als Goldstandard dient die periphere quantitative Computertomographie (pQCT). Darüber hinaus haben sich vier weitere Messmethoden etabliert: die Dual-Energy-X-Ray Absorptiometrie (DXA), der Kalkaneus-Ultraschall, der Tibia-Radius-Ultraschall sowie die Digitale Radiogrammetrie. Die vorliegende Arbeit hatte es zum Ziel, alle genannten Methoden miteinander zu vergleichen. Skelettalterabweichungen, Frakturen, die Erkrankungsdauer sowie die Steroidmedikation wurden auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Knochendichte untersucht. Insgesamt flossen Daten von 41 nierentransplantierten Patienten ein. Das bei 35 Patienten bestimmte Knochenalter wies bei 22 Patienten (63%) für beide Geschlechter eine signifikante Retardierung auf. Bei 26 Patienten konnten alle Knochendichtemessverfahren über einen 6-Jahreszeitraum nach NTX untersucht werden. Sechs von ihnen (14%) zeigten in der peripheren Quantitativen Computertomographie eine reduzierte Knochendichte, die die Kriterien einer Osteopenie/Osteoporose erfüllte. 14 Patienten wiesen in der DXR eine verminderte Knochendichte auf. Bei 8 Patienten konnte dies mit dem Kalkaneusultraschall festgestellt werden. Mittels der Tibia- und Radiussonographie konnte bei 17 Patienten eine verminderte Knochendichte gesehen werden. Untersuchung erfolgen. Als Messverfahren ohne Strahlenbelastung zeigte sich der Kalkaneusultraschall mit vergleichsweise hoher Spezifität und hohem negativen prädiktiven Wert der Tibia- und Radiussonographie überlegen. Untereinander korrelierten die Messverfahren nicht signifikant zum angenommenen Goldstandard der pQCT. Kalkaneus- und Tibia-Radiussonographie korrelierten positiv untereinander, ebenfalls die DXR und der Kalkaneus-Ultraschall. Es konnte nur beim Kalkaneus-Ultraschall ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Kortikosteroidmenge und dem Z-Score dargestellt werden. Hinsichtlich der Knochenstoffwechselparameter zeigte sich ein statistisch negativer Zusammenhang mit dem Parathormon und dem Crosslink-Index zu den Z-Scores der pQCT. Bezüglich der Crosslinks sollten weitere Untersuchungen folgen; sie werden erst seit 2004 regelmäßig bei Kindern nach Nierentransplantation bestimmt und lagen daher in dieser Arbeit bei vielen Patienten nicht vor. Zusammenfassend scheint als alternatives Messverfahren zur Beurteilung quantitativer Knocheneigenschaften nach Ergebnissen der vorliegenden Arbeit die DXR aufgrund ihrer Sensitivität, Spezifität und der V orhersagewerte am geeignetsten zu sein. Auch der Kalkaneus-Ultraschall mit all seinen Vorteilen scheint eine sinnvolle Alternative zur Verlaufskontrolle der Knochendichte bei Kindern nach Nierentransplantation zu sein.

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