Erfassung der sexuellen Selbstwirksamkeit von Männern und Frauen : Evaluation der deutschen Versionen der Sexual Self-Efficacy Scale Erectile Functioning (Sexuelle Selbstwirksamkeitsskala für erektile Funktionsfähigkeit SSES-E-D) und der Sexual Self-Efficacy Scale for Female Functioning (Sexuelle Selbstwirksamkeitsskala für weibliche Funktionsfähigkeit SSES-F-D)

Die Selbstwirksamkeit beschreibt das Zutrauen einer Person in ihre Fähigkeiten, eine Situation meistern zu können. Die sexuelle Selbstwirksamkeit bezeichnet die eigene Kompetenzerwartung bezüglich der sexuellen Funktionsfähigkeit, des sexuellen Verhaltens sowie der kognitiven und affektiven Dimensionen der Sexualität. Ziel der Arbeit war die Übertragung von SSES-E und SSES-F ins Deutsche und die Evaluation der psychometrischen Eigenschaften der deutschen Versionen. Nach Übersetzung beider Fragebögen, Rückübersetzung durch Muttersprachler, erfolgte eine Umformulierung der Items in Ich-Aussagen und Abwandlung der Antwortskala in eine Likert-Skala. Die Fragebögen wurden online von 548 Probanden beantwortet. Die Beurteilung der Reliabilität erfolgte durch die Bestimmung der internen Konsistenz anhand von Cronbachs . Die Berechnung der Korrelationskoeffizienten nach Spearman zwischen SESS-E-D bzw. SESS-F-D und jeweils SWE, NSSS-SD, FSB sowie SQoL-M/F erfolgte zur Bestimmung der Konvergenzvalidität. Die Faktorenstruktur wurde anhand einer exploratorischen Faktorenanalyse (Varimax) betrachtet. Zudem erfolgte eine Allgemeine lineare Modellierung. Die Instrumente SSES-E-D und SSES-F-D erwiesen sich jeweils als reliable und valide Instrumente zur Erfassung der sexuellen Selbstwirksamkeit bei Männern und Frauen. Es ergab sich für SSES-E-D ein Cronbachs von 0,88 und für SSES-F-D ein von 0,95, was für eine hohe interne Konsistenz der Skalen spricht. Die für SSES-E beschriebene Faktorenstruktur konnte in SSES-E-D mit drei relevanten Faktoren bestätigt werden. Für die anhand der Subskalen von SSES-F abgebildete Faktorenstruktur fand sich kein Nachweis, für SSES-F-D zeigten sich fünf relevante Faktoren. Die Berechnung der Korrelationskoeffizienten mit SWE, NSSS-SD, FSB und SQoL-M/F zeigte signifikante Ergebnisse von mittlerer Stärke. SSES-E-D und SSES-F-D erweisen sich für die Erfassung der sexuellen Selbstwirksamkeit bei Männern und Frauen im deutschen Sprachraum als geeignet.

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