Der Fichteanismus in der Philosophie Husserls

Das Ziel meiner Doktorarbeit ist, die Gemeinsamkeit in Bezug auf das Selbstbewusstseinsverständnis bei Fichte und Husserl systematisch herauszustellen. Dafür gehe ich zunächst davon aus, dass das Selbstbewusstsein bei Fichte und Husserl bedeutet: das Bewusstsein vom Bewusstsein von etwas, z. B.: ich bin mir bewusst, dass ich einen Apfel sehe. Weiterfolgend können bei Fichte und Husserl zwei negativen, parallelen Bestimmungen dieses Selbstbewusstseins - namentlich: die Unmittelbarkeit und die Ungegenständlichkeit - angesprochen werden. Die Unmittelbarkeit besagt, dass das Selbstbewusstsein nicht durch einen anderen Akt zustande kommt. Die Ungegenständlichkeit hingegen verdeutlicht, dass das Selbstbewusstsein nicht dadurch erfolgt, indem das Bewusstsein von etwas sich selbst zum Objekt macht. Diese zwei negativen Bestimmungen sind parallel, weil sie beide auf die Untrennbarkeit des Selbstbewusstseins und des Bewusstseins von etwas hinweisen. Die zentrale Aufgabenstellung meiner Arbeit ist es der Begründung dieser zwei negativen Bestimmungen nachzugehen, wie sie bei Fichte und Husserl angelegt ist. Diese Begründung ist: Wenn das Selbstbewusstsein durch einen anderen gegenständlichen Akt zustande käme, dann heißt das, dass das Gegenstandsbewusstseinsmodell nicht nur dem Bewusstsein von etwas sondern auch dem Selbstbewusstsein, also dem Bewusstsein vom Bewusstsein von etwas zugrunde liegt. Wenn es der Fall wäre, dann könnte weiter das Bewusstsein vom Bewusstsein vom Bewusstsein von etwas in Anspruch genommen werden, und ins Unendliche. Kurzem kann gesagt werden: Fichte und Husserl vertreten beide dieselbe Begründung hinsichtlich der negativen Bestimmungen des Selbstbewusstseins.

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