Dissertation CC BY 3.0
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Polyelektromyografische Untersuchung der Rumpfmuskulatur bei Blasinstrumentenstudenten im Vergleich zu Gesangsstudenten

Musizieren führt bei Instrumentalisten zu einer Beanspruchung der Rumpfmuskulatur. Hinsichtlich der Tonerzeugung besteht eine enge Verwandtschaft zwischen Bläsern und Sängern. Bis dato gibt es keine vergleichenden Untersuchungen, die sich mit der Analyse der Muskeln bei Sängern und Bläsern befasst haben. Dieser Aufgabe widmet sich die vorliegende Arbeit. Es erfolgte der Vergleich zwischen Bläsern und Sängern zu Beginn des Musikstudiums. Es wurden acht Bläser/innen untersucht. Die vier Frauen spielten Querflöte, die Männer spielten Blech. Die hier erfassten Daten wurden mit den Ergebnissen der Sänger von Jähkel (2014) verglichen. Es wurden Tonübungen gespielt und dabei das OEMG von 15 Rumpfmuskeln aufgezeichnet. Die Thoraxexkursion wurde mittels elastischer Bänder gemessen. Ebenso wie Jähkel bei den Sängern ein bereits konsolidiertes muskuläres Koordinationsmuster zu Beginn des Studiums feststellte, gelang dies auch für die Bläser. Während der Inspiration beginnen alle Gruppen mit dem Übungsminimum des einzelnen Muskels. Es zeigte sich ein ähnlicher Anstieg der muskulären Aktivierung, allerdings war feststellbar, dass Bläser zeitlich eher das Aktivitätsmaximum erreichen. Untersuchungen an Sängern zum Abschluss ihres Gesangsstudiums konnten diese Vorverlagerung ebenfalls nachweisen (Schwabe 2016). Somit weisen die Bläser bereits zu Beginn ihres Studiums dieses "qualifiziertere" Inspirationsverhalten auf. Im Verlauf der einzelnen Übungen konnte gezeigt werden, dass die Bläser/innen zeitlich eher die maximale Aktivierung der Muskulatur erreichten. Beim Vergleich zwischen Flötistinnen und Sängerinnen zeigten sich kaum Unterschiede. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Ähnlichkeit aufgrund der volumenbetonten Tonerzeugung ergibt. Zur Bestätigung der festgestellten Muster und Tendenzen wären Folgeuntersuchungen mit größerer Gruppenstärke sinnvoll, da bereits anhand der wenigen untersuchten Probanden interessante Tendenzen aufgezeigt werden konnten.

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