Dissertation CC BY 3.0
Veröffentlicht

Dimensionen der Entfremdung durch die programmgesteuerte Kommunikation : psycho-soziale Folgen der Nutzung von social media

Es wird untersucht, ob die Bedürfnisse der Menschen nach Kontakt und Austausch und ihrem Gefolge ihr Kommunikationsverhalten durch die Nutzung der computergestützten Kommunikation verformt und verändert wird. Die Ergebnisse lauten: In dem die private Kommunikation von der Kommunikations-technologie der Internetkonzerne eingenommen wird, verstärkt sich die durch die strukturellen Verhältnisse in der Gesellschaft ohnehin vorhandene Entfremdung der Menschen untereinander, denn die Nutzung dieser Technologie führt zur einer Entleiblichung, Entprivatisierung und Enteignung ihrer Kommunikation und geht einher mit ihrer wachsenden Vereinzelung. Ursache ist der allumfassende Einsatz von Kommunikationstechnologie im privaten Leben, denn Technologie verändert die Menschen und die Gesellschaft, indem sie wirkt: Die algorithmisch angeleitete Medienkommunikation verdrängt den sinnlich erfahrbaren Ausdruck des Leibes, der Gefühle und Empfindungen einerseits und die Anwendung spezifischer sensueller und affektiv-kognitiver Fähigkeiten und Fertigkeiten andererseits und setzt an ihre Stelle einen inszenierten und durch die Anbieter kontrollierten Datenaustausch, der sich zwischen die Menschen schiebt und ihre Wahrnehmung, ihr Denken und Handeln tendenziell verändert. Indem die elektronische Kommunikation also die Leiblichkeit der Person, d.h. ihre sensuelle und affektiv-kognitive Präsenz ersetzt durch einen von der Person selbst inszenierten und durch die Anbieter kontrollierten Datenaustausch, verändern sie das psycho-soziale Verhalten der Menschen und behindert zugleich ihre Kooperation in Gemeinschaften, was wiederum ihre Vereinzelung und ihre Abhängigkeit von den elektronischen Medien vorantreibt.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: