Kindliche und mütterliche Einflussfaktoren auf die Mundgesundheit von drei- bis vierjährigen Früh- und Reifgeborenen

Erfassung kindlicher und mütterlicher Einflussfaktoren auf die Mundgesundheit von 3-4-jährigen Früh- und Reifgeborenen. Die Studienpopulation umfasste 128 3-4-jährige Kinder. Die Fallgruppe (FG) bildeten 64 (27 Jungen) Frühgeborene aus dem Frühgeborenenregister des UKJ. Die Kontrollgruppe (KG) schloss 64 Reifgeborene gleichen Alters und Geschlechts aus dem Patientengut der Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde des UKJ ein. Die zahnärztliche Untersuchung unter klinischen Standardbedingungen umfasste folgende Parameter: dmft-, DDE-, und Plaque/Gingiva-Index nach Silness und Löe und PSI. Der Einfluss kindlicher und mütterlicher prä-, peri- und postnataler allgemeinmedizinischer Befunde sowie der sozio-ökonomische Status auf die Mundgesundheit der FG wurden in der logistischen Regressionsanalyse geprüft. Die Kariesprävalenz unterschied sich nicht signifikant zwischen FG und KG (17,2% vs.10,9%). Der Kariesbefall der FG und KG betrug 1,0 ± 3,1 dmft und 0,3 ± 1,0 dmft, wobei die FG signifikant mehr unbehandelte Karies als die KG hatte (0,7 dt vs. 0,1 dt). In der FG wurde eine 3fach höhere Prävalenz von Schmelzstrukturstörungen (65,6% vs. 20,3%), des Plaquebefalls (60,9% vs. 23,4%), der Gingivitis (62,5% vs. 20,3%) und ein 3fach höherer PSI (0,7 vs. 0,2) im Vergleich zur KG nachgewiesen. Das Risiko (OR = 3,9) für DDE stieg in der FG signifikant an, wenn die Mütter an Erkrankungen in der Schwangerschaft litten. Ein erhöhtes Kariesrisiko der FG lag vor, wenn die Eltern einen niedrigen Sozialstatus aufwiesen (OR = 6,17). Kindlicher Hauptrisikofaktor war ein geringes Geburtsgewicht. Frühgeborene weisen eine schlechtere Mundgesundheit als Reifgeborene auf, die durch mütterliche und kindliche Risikofaktoren beeinflusst wird.

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