Dreidimensionale digitale Analyse der internen und marginalen Passung gefräster Lithiumdisilikat-Teilkronen in vitro

Die Passgenauigkeit gilt als entscheidender Faktor für die Langlebigkeit von zahnärztlichen Restaurationen (Manhart et al. 2004). Eine optimale Passung hängt von verschiedenen Faktoren ab, zu denen vor allem die Präzision der Abformung zählt (Mörmann 2006, Stappert et al. 2005, Rekow et al. 2011). Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen der Variation von Abformtechniken auf die interne und marginale Passung von lithiumdisilikatkeramischen Teilkronen in vitro zu untersuchen. Hierfür wurde ein unterer erster Molar aus Kunststoff zur Aufnahme einer keramischen Teilkrone idealisiert präpariert und unter standardisierten Bedingungen mit drei Abformtechniken (Monophasen-, Doppelmisch- und Korrekturabformung) abgeformt. Auf Grundlage der Abformungen (n=5) wurden Meistermodelle hergestellt, die dann digitalisiert wurden. Die erstellten Datensätze wurden genutzt um Teilkronen (n=15) aus Lithiumdisilikatkeramik herzustellen. Die keramischen Werkstücke wurden anschließend ebenfalls digitalisiert und in einem speziellen Computerprogramm virtuell auf den präparierten Kunststoffzahn aufgesetzt. Dabei wurde sowohl die gesamte Passung der Teilkrone auf dem präparierten Stumpf, als auch die isolierte Passgenauigkeit im Bereich der Präparationsgrenze betrachtet. Die Auswertung der Daten erfolgte quantitativ anhand des kleinsten mittleren Abstands aller Punkte zwischen beiden Prüfkörpern (RMS) und qualitativ anhand von farbcodierten Differenzbildern. Die RMS-Werte für die interne (marginale) Passung ergaben bei der Monophasenabformung 30,4µm (79,4µm), bei der Doppelmischtechnik 38,2µm (83µm) und bei der Korrekturabformung 61,4µm (117µm). Signifikante Unterschiede zwischen ein- und zweizeitigen Abformvarianten konnten nachgewiesen werden. Die Anzahl der verwendeten Abformmaterialien führte zu keinen signifikanten Differenzen. Qualitativ erwiesen sich abgerundete Bereiche als vorteilig für die Passgenauigkeit, wohingegen scharfe Kanten zu Passungsdiskrepanzen führten.

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