Kulturelle und politische Identität deutschsprachiger Minderheiten in Nordamerika : der Gemeinschafts- und Politikbegriff der Amischen

Gegenstand der politikwissenschaftlichen Staatexamensarbeit ist zunächst die Selbstwahrnehmung der deutschsprachigen religiösen Minderheiten in Nordamerika. Die Studie widmet sich der Frage, inwieweit anabaptistische Gemeinden in Nordamerika durch ihre konservative religiöse Ordnung eine unverwechselbare ethnische Identität in der Abgrenzung zu ihrer „englischen“ Umwelt erhalten haben. Kollektive Identität konstituiert sich jedoch nicht nur in einem Selbstbild, das eine soziale Gruppe übernimmt oder konstruiert, sondern ist ebenso untrennbar mit der Fremdwahrnehmung durch deren Umwelt verbunden. In einem weiteren Schritt wird der Politikbegriff der hier betrachteten Minderheiten vom Standpunkt des liberalen Verfassungsstaates und dessen theoretischer Grundannahmen betrachtet und kritisch reflektiert. Amische Identität gründet auf einer eigenständigen Gesellschaftskultur, die nur mit Minimalverpflichtungen gegenüber einem liberalen Staat aufrechtzuerhalten ist, der gleichzeitig bereit ist, einer friedlichen, die grundlegenden Menschenrechte achtenden nationalen Minderheit kulturelle Sonderrechte und Möglichkeiten der begrenzten Selbstverwaltung einzuräumen.

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