Differences in processes of acculturation among adolescent immigrants in Israel and Germany : development and use of a new instrument to assess acculturative hassles

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, akkulturative Probleme jugendlicher russischer Juden in Israel und jugendlicher Aussiedler in Deutschland zu vergleichen. Für diesen Vergleich wurde ein neues Erhebungsinstrument entwickelt, das in der Lage ist, akkulturative Probleme jugendlicher Immigranten in beiden Kontexten reliabel und valide zu messen. Der erste Teil der empirischen Arbeiten stellt die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Messung von Akkulturationsproblemen dar. Dazu wurden vier Studien durchgeführt. Die aus drei Pilotstudien ermittelten Skalen (Diskriminierungs-probleme, Sprachprobleme und Probleme der sozialen Anpassung) erwiesen in der vierten Studie zur Skalenkonstruktion eine vergleichbare Faktorenstruktur in beiden Stichproben. Der zweite Teil der empirischen Arbeiten befasst sich mit dem Vergleich russischer Juden in Israel und Aussiedler in Deutschland im Hinblick auf die von ihnen berichteten Diskriminierungs-, Sprach- und sozialen Adaptationsprobleme. Die Hypothesen für diesen Vergleich leiteten sich aus den spezifischen Gegebenheiten der Aufnahmekultur und Charakteristiken der jeweiligen Immigrantengruppe ab. In den Haupteffekten unterschieden sich die beiden Immigrantengruppen lediglich hinsichtlich der Probleme der sozialen Adaptation. Wie erwartet, hatten hier die jugendlichen Aussiedler weniger Schwierigkeiten. Die Sprachprobleme reduzierten sich in beiden Immigrantengruppen mit der im Aufnahmeland verbrachten Zeit, dieser Effekt war allerdings bei Aussiedlern signifikant stärker. Hinsichtlich der Diskriminierungsprobleme fanden sich bei russischen Juden in Israel keine Unterschiede zwischen Gruppen unterschiedlichen Aufenthalts, während Aussiedlerjugendliche, die länger in Deutschland waren, signifikant weniger Diskriminierungsprobleme berichteten als die Jugendlichen mit weniger in Deutschland verbrachter Zeit. Probleme der sozialen Anpassung nahmen unter russischen Juden in Israel mit größerer Aufenthaltsdauer zu, während sie unter jugendlichen Aussiedlern abnahmen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf Unterschiede in der Integration beider Immigrantengruppen diskutiert. Im Besonderen werden höhere Tendenzen der Segregation unter russischen Juden in Israel als Quelle eines in Israel weniger ausgeprägten Anpassungsprozesses betrachtet. Abschließend wurden die Grenzen und praktischen Implikationen der vorliegenden Forschungsergebnisse diskutiert. The overarching aim of this work is to compare acculturative hassles of adolescent ethnic German immigrants in Germany and Russian-Jewish adolescent immigrants in Israel. In order to achieve this goal, an instrument needed to be developed that is a reliable and valid measure to assess and compare acculturative hassles in both contexts. Several pilot studies served as the basis for creating a 28 item acculturative hassles questionnaire, which provided three different subscales: language hassles, discrimination hassles, and hassles of social adaptation. The fourth study confirmed this three-factorial structure to be equal in both immigrant samples. To draw hypotheses for a comparison of acculturative hassles in the two immigrant groups, the acculturation of both groups in the respective context was analysed. The two immigrant groups (main effect of immigrant group) only differed in social adaptation hassles that were reported significantly more often among Russian-Jewish adolescents. The interaction (length of stay x immigrant group) was significant for all three subscales of acculturative hassles. Among ethnic German adolescents, the effect of length of stay was more pronounced for all types of hassles indicating lower hassles among those who have been in Germany for a longer period of time. Among Russian-Jewish adolescents a lower level of hassles in groups of longer stay was only found for language hassles (and this effect was less pronounced). Discrimination hassles were not significantly related to length of stay and social adaptation hassles were even reported to happen more often among Russian-Jewish adolescents who have been in the country for a longer period of time compared with newcomers. The results are discussed with regard to higher tendencies of segregation among Russian Jews in Israel as one source of a less pronounced acculturation process. Finally, limitations of this work on acculturative hassles are presented and the practical implications for intervention programs and future research are discussed.

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