Beiträge zur phytotoxischen Relevanz von C 2-Chlorkohlenwasserstoffen und C 2-Chlorcarbonsäuren am Beispiel von Tetrachlorethen und Trichloressigsäure

Tetrachlorethen (PER), als ein Vertreter der leichtflüchtigen halogenierte(r)n Kohlenwasserstoffe (LHKW), kann sowohl anthropogenen, als auch natürlichen Ursprungs sein. Es wird weltweit im Megatonnenmaßstab produziert. Früher oder später gelangt sämtliches PER in die Umweltkompartimente und wird z.B. in der Atmosphäre unter anderem zur phytotoxische(r)n Trichloressigsäure (TCA) abgebaut. TCA und deren Homologe sind aus der Landwirtschaft als starke Herbizide bekannt und dürfen aufgrund ihrer phytotoxischen Eigenschaften auch gegen höhere (Nutz-)pflanzen (z.B. Kiefer, Birke) zumindest in Deutschland nicht mehr eingesetzt werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der phytotoxischen Relevanz, welche von luftgetragenem PER ausgeht. Hierzu werden Kiefern und Birken in mehrjährigen Versuchen umweltrelevanten PER- bzw. TCA- Konzentrationen unter Freilandbedingungen ausgesetzt. Die resultierenden pflanzlichen LHKW- und TCA-Gehalte werden in Abhängigkeit unterschiedlicher klimatischer Verhältnisse detektiert und parallel dazu die Reaktion der Einzelspezies auf die chemischen und klimatischen Stressoren untersucht. Erstmals konnte der experimentelle Nachweis erbracht werden, daß PER nach Anreicherung in der Pflanzenmatrix direkt im photosynthetisch aktivem Teil der Pflanze zu TCA umgesetzt wird. Gegenüber den bisher bekannten TCA-Einträgen (z.B. Bodenwasser oder Nebel) induziert dieser neue, indirekte Eintragspfad eine deutlich gesteigerte phytotoxische Wirkung der TCA.

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