Die Untersuchung der gastointestinalen Motilität bei Patienten mit Durchfallerkrankungen mit Hilfe eines Magnetischen Markermonitorings

Veränderten Motilitätseigenschaften bei Durchfallerkrankungen wurde in der Vergangenheit wenig Beachtung geschenkt. Mit dem Magnetischen Markermonitoring (MAGMA) können Motilitätsmuster im Verdauungstrakt untersucht werden. Die Ingestion einer magnetischen Kapsel ermöglicht durch ihre passive Bewegung die Erfassung von Muskelkontraktionen der Darmwand. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der gastrointestinalen Motilität bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder einer akuten infektiösen Diarrhoe und die Erfassung möglicher Veränderungen im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe. Weiterhin war der Zusammenhang zwischen der Krankheitsaktivität bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung und den Motilitätseigenschaften zu ermitteln. Es erfolgte die Untersuchung von 20 gesunden Probanden als Kontrollgruppe. Die Gruppe der Patienten bildete sich aus 10 Morbus Crohn -, 10 Colitis Ulcerosa - und 7 an akutem Durchfall – Erkrankten. Die Morbus Crohn – Patienten im „aktiven“ Zustand waren durch eine ungeordnete und ineffektive Motilität charakterisiert. Das deutet auf eine Beeinträchtigung im Migrating Motor Complex (MMC) hin. Bei der Colitis Ulcerosa - Gruppe und den Morbus Crohn – Patienten in Remission lässt sich auf eine Beteiligung optisch nicht befallener Darmanteile schließen. Sie zeigten reduzierte Motilitätsmuster durch wiederholte entzündliche Zustände mit Störung der potentialbildenden Zellen. Die akuten Durchfallpatienten präsentierten ein Bild mit verstärktem Bewegungsmuster, was einen Aspekt in der physiologischen Eliminierung der Pathogene darstellt. Eine grundlegende Störung im Motilitätsablauf steht nicht im Vordergrund. Ein Zusammenhang zwischen Krankheitsaktivität und Bewegungseigenschaften des Dünndarmes war ausschließlich bei den Colitis Ulcerosa – Patienten zu ermitteln. Dies weist auf Motilitätsveränderungen des gesamten Darmes bei der Colitis Ulcerosa hin. In der Kombination mit lokalen Schleimhautschäden kann die Pathophysiologie der Symptomentstehung besser verstanden werden.

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