Präoperatives Brainmapping von Motor- und Sprachkortex bei Hirntumorpatienten mittels navigierter transkranieller Magnetstimulation

Das Ziel eines neurochirurgischen Eingriffes ist die möglichst makroskopisch vollständige Tumorexstirpation unter gleichzeitiger Schonung des umgebenden funktionellen Hirngewebes. Oft kommt es durch die raumfordernde bzw. destruktive Wirkung vieler Hirntumoren zu einer veränderten Anatomie des umgebenden Hirngewebes, was auch als Brainshift bezeichnet wird und wodurch sich die Gefahr einer irreversibler Schädigung des Hirngewebes mit neurologischen Ausfällen durch die Operation erhöht (Ojemann et al. 1996). Für neurochirurgische Eingriffe ist es daher von großer Bedeutung, die anatomischen Verhältnisse zwischen Läsion und funktionellen Arealen präoperativ zu kennen, um postoperativen Defiziten vorzubeugen. Zur Lokalisierung eloquenter Hirnareale, dem so genannten präoperativen Brainmapping, wird unter anderem auch die transkranielle Magnetstimulation (TMS) genutzt. Hierdurch können Hirnregionen, die für Motorik oder Sprache verantwortlich sind, lokalisiert und die ermittelten Koordinaten in der präopertiv angefertigten Planungs-MRT markiert und dargestellt werden. Dies hilft sowohl bei der Operationsplanung als auch intraoperativ diese funktionellen Hirnareale so gut wie möglich zu schonen. Das Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung von Nutzen und Wertigkeit der TMS zum präoperativen Brainmapping bei Patienten mit Hirntumoren in der Nähe eloquenter Hirnregionen. Dabei soll das Auftreten postoperativer motorischer oder sprachlicher Störungen trotz der präoperativen Untersuchung der Patienten mittels TMS betrachtet werden. Außerdem soll analysiert werden, welchen Einfluss der Abstand zwischen Tumor und der lokalisierten Hirnregion auf das neurologische Outcome hat, und Rückschluss auf die Genauigkeit der präoperativen TMS gezogen werden. Da außerdem bekannt ist, dass eine präoperativ bestehende Parese sowie die Einnahme antikonvulsiver Medikamente die motorische Reizschwelle beeinflussen können, ist ein weiteres Ziel die Analyse der Veränderung der motorischen Reizschwelle und der Beeinflussung der Genauigkeit der präoperativen TMS (Hufnagel et al. 1990, Pennisi et al. 2002, Reutens et al. 1993).

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