Prävalenz von Borrelia burgdorferi sensu lato und Babesia spp. in Ixodes ricinus-Zecken im Naherholungsgebiet Zeitzgrund in Thüringen

Borrelia burgdorferi s.l. und Babesia spp. sind wichtige durch Zecken übertragene Krankheitserreger, die in den letzten Jahren immer mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses geraten sind. In dieser Studie wurden 1000 nüchterne Ixodes ricinus-Zecken in den Jahren 2006 und 2007 von März bis Oktober im Zeitzgrund/Stadtroda gesammelt. Über Amplifikation eines Bereichs des ospA-Gens der Borrelien und des 18S-rRNA-Gens der Babesien konnten die Prävalenzen beider Erreger, sowie auftretende Koinfektionen ermittelt werden. Über die Babesien- Prävalenz in Ixodes ricinus-Zecken gibt es aus Deutschland bisher kaum Daten, doch der erste autochthone Fall einer humanen Babesia microti-Infektion in Europa stammte aus Thüringen und war damit Anlass dieser Dissertation. Für Babesia spp. ergab sich eine Prävalenz von 5,0% in den untersuchten Zecken. Borrelia burgdorferi s.l. konnte in 27,0% der Zecken mittels PCR nachgewiesen werden. Die Infektionsraten in den adulten Zecken waren für beide Erreger signifikant höher als in den untersuchten Nymphen. Mittels RFLP-Analyse wurden die B. burgdorferi s.l.- Spezies und OspA-Typen weiter differenziert, wobei B. garinii besonders Serotyp 6 am häufigsten vertreten war, gefolgt von B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii, B. valaisiana. Es konnten aber auch die seltenen Spezies B. lusitaniae und die neu entdeckte B. spielmanii-Spezies gefunden werden. 1,4% der Zecken traten als Doppelinfektionen mit verschiedenen B. burgdorferi s.l.-Subtypen in Erscheinung und auch Koinfektionen mit Borrelien und Babesien konnten in 1,6% bestätigt werden. Mit den entsprechenden Ergebnissen dieser Arbeit wird ein wichtiger Beitrag zur Epidemiologie der durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten der Borreliose und Babesiose für Thüringen geleistet.

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