Anzahl CD34/CD133-positiver Zellen im peripheren Blut von Patienten mit Herzinsuffizienz unterschiedlicher Schweregrade

Hintergrund: CD34+/CD133+ Stammzellen sind primitive Vorläufer von Zellen der Hämatopoese und Neovaskulogenese. Eine verminderte Anzahl im Blut soll mit dem Auftreten ischämischer Erkrankungen assoziiert sein. Fragestellung: Es soll geklärt werden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl von CD34+/CD133+ Stammzellen im Blut und dem Schweregrad der Herzinsuffizienz gibt. Methodik: Von 178 herzinsuffizienten Patienten der NYHA-Stadien I bis IV wurde venöses Blut durchflusszytometrisch untersucht. Dazu wurden die Lymphozyten mit Anti-CD34-FITC und Anti-CD133-PE angefärbt und je 200.000 Ereignisse ausgewertet. Bei 112 Patienten wurde zusätzlich das BNP bestimmt. Ergebnisse: Die Zahl der CD34+/CD133+ Zellen sank mit zunehmendem NYHA-Stadium signifikant. Die CD34+ Zellzahlen sanken im Mittel ab NYHA II, die CD34+/CD133– Zellzahlen verhielten sich triphasisch: Anstieg von NYHA I zu II, Abfall von NYHA II zu III und erneuter Anstieg von NYHA III zu IV. Die CD34+/CD133+, CD34+ und CD34+/CD133– Zellzahlen waren in NYHA I+II signifikant höher als in NYHA III+IV. 65% der CD34+ Zellen waren positiv für CD133, ihr Anteil war in NYHA I (71%) höher als in IV (53%). Die CD133+ und CD133+/CD34– Zellzahlen zeigten keine signifikanten Veränderungen. Das BNP stieg stetig von NYHA I zu IV, korrelierte positiv mit den NYHA-Stadien und negativ mit den CD34+/CD133+ sowie CD34+ Zellzahlen. Ein NYHA IV Patient wurde nach klinischer Besserung zu NYHA II nachuntersucht: Es zeigte sich ein Anstieg der CD34+/CD133+ Zellzahlen um >600 % und der CD34+ Zellzahlen um >300 %, das BNP sank um >30 %. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Abnahme der Anzahl zirkulierender CD34+/CD133+ Stammzellen mit zunehmendem NYHA-Schweregrad. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Stammzellmessung im Blut Unterschiede zwischen den NYHA-Stadien objektiviert werden können. Es ist daher denkbar, die Stadieneinteilung zukünftig durch eine Quantifizierung solcher Stammzellen im Blut zu ergänzen.

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