Vergleich Antiemesisprophylaxe Emetorisk® versus Klinikstandard bei Zytostatika-induzierter Übelkeit und Erbrechen

Einleitung: Übelkeit und Erbrechen stellen trotz neuer Medikamente noch die vom Patienten als am beeinträchtigendsten empfundenen Nebenwirkungen nach Chemotherapie dar. Neben der Emetogenität von Zytostatika, der Zytostatikadosierung und dem Applikationsweg beeinflussen individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholkonsum und frühere Erfahrungen mit Erbrechen das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen. Ziel dieser Untersuchung war es zu ermitteln, ob eine Behandlung unter Einschluss des emetogenen Potentials von Zytostatika und der individuellen Faktoren gegenüber der bisherigen Therapie im Versorgungsalltag kosteneffektiver ist und ob das Erbrechen nach der Chemotherapie reduziert werden kann. Material und Methoden: Im Zeitraum Januar 2003 bis Mai 2005 wurden im Rahmen einer prospektiv randomisierten Einfachblindstudie 66 Patienten im ersten Zyklus einer antineoplastischen Chemotherapie über insgesamt 190 Zyklen beobachtet. Dabei waren 80% gynäkologische, 20% internistische onkologische Patienten. Ergebnisse: Bei der auf individuelle Faktoren abgestimmten Stufentherapie (Emetorisk® ) waren signifikant mehr Patienten (p=0,0355) frei von Erbrechen als mit herkömmlicher Standardtherapie (76% versus 55%). Während in beiden Gruppen gleich viele Patienten an akuter Emesis litten, konnte der Anteil der Patienten mit verzögertem Erbrechen signifikant reduziert werden (91% versus 67%) (p=0,016). Weiterhin wurden signifikant weniger Tage Übelkeit berichtet (3 vs 1 Tag) (p=0,015). Die Therapiekosten konnten zu 80% reduziert werden. Schlussfolgerung: Eine auf individuelle Faktoren abgestimmten Stufentherapie kann bei reduziertem Kostenfaktor die Effektivität der antiemetischen Therapie steigern.

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