Diskurse, Affekte, Algorithmen: Problemfelder einer dispositiv-analytischen Betrachtung neuer sozialer Medien

  • Ausgehend von einem Foucault‘schen Diskursbegriff, der Wissensproduktion durch regulierte Aussagepraktiken akzentuiert, konzeptualisiert der Artikel neue soziale Medienplattformen als (Mikro-)Dispositive, die ein machtdurchdrungenes Beziehungsnetzwerk zwischen Endnutzer:innen, Betreiber:innen, materialen Artefakten und Diskursen hervorbringen, in dem Wissensformen verhandelt werden und Affekte zirkulieren. In Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten und Problemfeldern im Zusammenhang mit neuen sozialen Medien werden Elemente der technischmateriellen Infrastruktur wie Interfaces, Affordanzen oder Algorithmen auf ihre Konsequenzen für diskursive Formationen hin befragt, wobei ein grundsätzlich demokratisches Potenzial neuen Sanktions- und Ausschlussmechanismen sowie einer weitgehenden Fragmentierung des diskursiven Feldes gegenübersteht. Der Dispositivbegriff kann dabei als analytisches Instrument fungieren, um Relationen und Interdependenzen zwischen disparaten Elementen und AkteurenAusgehend von einem Foucault‘schen Diskursbegriff, der Wissensproduktion durch regulierte Aussagepraktiken akzentuiert, konzeptualisiert der Artikel neue soziale Medienplattformen als (Mikro-)Dispositive, die ein machtdurchdrungenes Beziehungsnetzwerk zwischen Endnutzer:innen, Betreiber:innen, materialen Artefakten und Diskursen hervorbringen, in dem Wissensformen verhandelt werden und Affekte zirkulieren. In Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten und Problemfeldern im Zusammenhang mit neuen sozialen Medien werden Elemente der technischmateriellen Infrastruktur wie Interfaces, Affordanzen oder Algorithmen auf ihre Konsequenzen für diskursive Formationen hin befragt, wobei ein grundsätzlich demokratisches Potenzial neuen Sanktions- und Ausschlussmechanismen sowie einer weitgehenden Fragmentierung des diskursiven Feldes gegenübersteht. Der Dispositivbegriff kann dabei als analytisches Instrument fungieren, um Relationen und Interdependenzen zwischen disparaten Elementen und Akteuren sichtbar zu machen.show moreshow less
  • Applying a Foucauldian notion of discourse which focuses on the production of knowledge by regulated discursive practices, this article conceptualizes new social media platforms as dispositives which establish a power-laden relational network between users, operators, material artefacts, and discourses, allowing for a negotiation of knowledge and circulation of affects. Dealing with current debates and problems related to new social media, elements of the technical-material infrastructure such as interfaces, affordances or algorithms are discussed with regard to their consequences on discursive formations. A general democratic potential is opposed to new mechanisms of sanction and exclusion, as well as to a far-reaching fragmentation of discursive fields. The notion of dispositive here can function as an analytical instrument to make visible relations and interdependencies between disparate elements and agents.

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Metadaten
Author:Gabriel Malli
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-999508
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/99950
URL:https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philsoz/fakultat/soziologie/zfd
ISSN:2195-867XOPAC
Parent Title (Multiple languages):Zeitschrift für Diskursforschung / Journal for Discourse Studies
Publisher:Beltz
Place of publication:Weinheim
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2021
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2022/12/02
Tag:Neue soziale Medien; soziale Plattformen; Dispositiv; Mediendispositiv; Diskurs; Affekt; Algorithmus
New Social Media; social platforms; dispositive; media dispositive; discourse; affect; algorithm
Volume:9
Issue:2
First Page:270
Last Page:290
Institutes:Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Licence (German):Deutsches Urheberrecht