Arbeit und Ungleichheit aus der Forschungsperspektive der Interpretativen Subjektivierungsanalyse
- In der Konzeption des Zusammenhangs von Strukturen und Akteuren dominiert in der Arbeitssoziologie und der Soziologie sozialer Ungleichheit nach wie die strukturelle Ebene, wenn es gilt, menschliches Handeln und menschliche Selbstverhältnisse zu analysieren. Mit der Interpretativen Subjektivierungsanalyse (ISA) wird in diesem Beitrag ein Forschungsstil vorgeschlagen, der sowohl die historische, die ökonomische und die organisationale Ebene von Arbeit und Ungleichheit vermittelt über diskursive und dispositive Arrangements empirisch in den Blick nimmt, als auch die mehr oder weniger eigensinnigen Selbst-Positionierungsweisen von tatsächlich lebenden und handelnden Akteuren rekonstruiert. Mit dem Akteurskonzept der ISA werden menschliche Subjektivitäten damit einerseits nicht lediglich als Struktureffekte konzipiert, andererseits wird damit auch kein essentialistisches Subjektverständnis wiederbelebt, das hinter die Perspektive der Dezentrierung zurückfällt.
- In the conception of the relationship between structures and actors, the sociology of work and the sociology of social inequality still prefer the structural level when it comes to analyzing human action and human self-relations. With the Interpretative Subjectivation Analysis (ISA), this paper proposes a research style that empirically examines the historical, economic, and organizational aspects of work and inequality mediated through discursive and dispositive arrangements, as well as the ISA reconstructs different ways of self-positioning of actors. With the actor concept of ISA, human subjectivities are conceived neither as structural effects, nor as essentialist subjects with unique voices.