Konzeption und Charakterisierung von Blended-Learning in der Experimantalausbildung von Chemielehrkräften des Gymnasiums

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2017-05-02
Issue Year
2017
Authors
Scheffler, Florian
Editor
ISBN
978-3-943845-23-5
Abstract

A university course for future chemistry teachers of Gymnasium was expanded by e-learning modules and a project task fort he students to create an experimental lecture for a visiting class of pupils. The concept was evaluated by several surveys at different moments during the course.

Abstract

Stärkere Praxis- und Berufsorientierung sind eine häufig genannte Forderung an Lehramtsstudiengänge. Die Forderung nach zeitlicher und örtlicher Flexibilität für Studierende wird im Zuge des Ausbaus von elektronischen Lehrangeboten ebenfalls häufiger genannt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie am Beispiel eines chemiedidaktischen Experimentalpraktikums für das Lehramt Chemie am Gymnasium in einem Blended-Learning-Konzept beide Forderungen umgesetzt werden können, wie sich dies auf das Lernverhalten der Studierenden auswirkt und inwieweit Präsenzveranstaltungen und virtuelle Lehre miteinander vergleichbar und miteinander kombinierbar sind. Dazu wurden virtuelle Laboranwendungen konzipiert, ein online-basiertes Kursangebot er stellt und die Planung und Durchführung einer experimentellen Schauvorlesung für Schulklassen in die Lehrveranstaltung integriert, die von den Studierenden nach definierten Vorgaben zu entwickeln war. Die technische Umsetzung der virtuellen Lehrangebote erfolgte über die Lernplattform ILIAS. Darin eingebettet wurden online-basierte Lernmodule, die zweckmäßig Video-, Audio- und Bildelemente sowie interaktive Lernobjekte, in diesem Fall virtuelle Laboranwendungen, vorstrukturiert bereitstellen. Die inhaltliche Konzeption orientierte sich an den Bedürfnissen eines experimental-chemisch ausgelegten, fachdidaktischen Praktikums, welches integraler Bestandteil jedes Chemie-Lehramtsstudiums ist. Zur Erhöhung der Praxisorientierung wurde als Zielstellung der Lehrveranstaltung die Durchführung einer Experimentalvorlesung für ein Schülerpublikum definiert, auf das von den Studierenden hingearbeitet wurde. Die Organisation und Koordination mit den eingeladenen Schulklassen erfolgte durch die Dozenten im Großraum Nürnberg. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch mehrere explorative Studien und charakterisiert ganzheitlich-exemplarisch die konzipierte Lehrveranstaltung. Eine regelmäßige Befragung der Studierenden wurde mit Fragebögen und Online-Erhebungen durchgeführt, die jeweils offene und geschlossene Fragen enthielten. Antworten auf offene Fragen wurden durch Kategorienbildung systematisiert, Antworten auf geschlossene Fragen wurden mithilfe geeigneter statistischer Verfahren ausgewertet. Die Verfahren beinhalteten den direkten Vergleich zweier Korrelationsmatrizen sowie Vergleiche unterschiedlicher, zusammengefasster Likert-Skalen, die mithilfe von t-Tests auf ihre Signifikanz geprüft wurden. Die Befragungen wurden anonym zu fünf Zeitpunkten durchgeführt (Im Semester vor der Lehrveranstaltung, zu Beginn der Lehrveranstaltung, zwei Mal während der Lehrveranstaltung sowie zum Abschluss der Lehrveranstaltung). Durch individuell verschlüsselte Codes konnten die fünf Fragebögen einer Person in den meisten Fällen einander zugeordnet werden, sodass zusammenhängende Ergebnisse ausgewertet werden konnten. Beide Ansätze (elektronische Lehre sowie die praktische Durchführung einer Schauvorlesung) wurden von den Studierenden angenommen und positiv bewertet. Die Durchführung einer Experimentalvorlesung wurde deutlich stärker angenommen als E-Learning Angebote. Es zeigte sich, dass elektronische Lehre ihre Stärken im Bereich kurzfristiger Instruktionsphasen aufweist wie z. B. zur häuslichen Vorbereitung, für nachhaltigere Lerninhalte jedoch weniger geeignet scheint. Beide Ergänzungen scheinen auch unabhängig voneinander geeignete Werkzeuge zu sein, die Berufsorientierung des Studienganges zu steigern bzw. flexiblere Studienbedingungen zu schaffen. Dabei zeigte sich, dass Studieren de mit größeren Vorkenntnissen effizienter bei der Nutzung von Online-Angeboten lernen. Weiterhin zeigte sich, dass die Zustimmung zu einer Schauvorlesung in der Kohorte, die sie tatsächlich durchführte deutlich größer war als in der Kohorte, die nur die theoretische Möglichkeit bewerten sollte.

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