Analyse von T-Zellen in Stammzellkonzentraten aus Plazentarestblut

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2014-03-10
Issue Year
2014
Authors
Caemmerer, Martin
Editor
Abstract

Aufgrund der fehlenden immunologischen Prägung ist Nabelschnurblut gut für Stammzelltransplantationen zur Therapie von Erkrankungen des hämatopoetischen Systems geeignet. Da bisher erst wenige Daten über die T-Zellpopulationen im Nabelschnurblut vorliegen, war das Ziel der vorliegenden Arbeit zu untersuchen, welche Faktoren die T-Zellpopulationen im Nabelschnurblut und die Qualität des Nabelschnurblutes beeinflussen. Es wurden T-Zellpopulationen in 67 Proben aus Plazentarestblut hinsichtlich des Zellgehalts mit einem Blutbildautomaten und einem Durchflusszytometer gemessen. Für die jeweils gemessene Probe wurden produktspezifische Daten erhoben und mit Daten von Mutter und Kind verglichen. Mit statistischen Methoden wurden Zusammenhänge dieser Daten in Hinblick auf verschiedene T-Zell-Populationen im Nabelschnurblut untersucht. Der wichtigste Faktor für den Zellgehalt des Nabelschnurblutes ist das bei der Spende gewonnene Nabelschnurblutvolumen. Dementsprechend haben alle Faktoren, die dieses Blutvolumen beeinflussen, großen Einfluss auf die Anzahl der verschiedenen T-Zellpopulationen und damit auf die Qualität des Nabelschnurblutes. In der vorliegenden Untersuchungsserie zeigten Entbindungen per Kaiserschnitt durchschnittlich das höchste PRB-Volumen, die höchste Zellkonzentation und damit den höchsten Gehalt der T-Zellen. Es wurden weder eine Korrelation von Hämatokrit und Leukozyten noch eine Korrelation von Hämatokrit und Thrombozyten festgestellt. Die Dauer der Schwangerschaft hatte keinen großen Einfluss auf den T-Zell-Gehalt. Im Vergleich zu Leukapheresen gesunder erwachsener Blutspender weist PRB einen höheren Anteil von T-Zellen und der Subpopulation regulatorischer T-Zellen auf. Die vorliegende Untersuchungsserie konnte zeigen, dass es eine Vielzahl von Faktoren gibt, die die T-Zellen im Nabelschnurblut und die Qualität des Nabelschnurblutes beeinflussen können. Hierbei hängt der Gehalt von T-Zellen und damit auch von regulatorischen T-Zellen in erster Linie vom gewonnenen Volumen des PRB ab. Interessant ist hierbei, dass bei Sectiones caesareae gute zellreiche PRB-Produkte gewonnen werden. Über die heutigen Anwendungen hinaus scheint das Nabelschnurblut und die darin enthaltenen T-Zellen ein mögliches Potential für zukünftige therapeutische Anwendungen zu haben, da der T-Zellanteil höher ist als in Leukozytapheresen.

DOI
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