Gewichtsentwicklung unter Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit Lymphomen und Ewing-Sarkomen
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Hintergrund und Ziele: Die Prognose für pädiatrische Krebserkrankungen hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Um den Therapieerfolg und die Lebensquali-tät der Kinder und Jugendlichen weiter zu optimieren, werden nun die Nebenwirkun-gen der Therapie vermehrt beachtet. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Auswer-tung der Gewichtsentwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL), Hodgkin-Lymphomen (HD) und Ewing-Sarkomen während der Therapie. Ziel der retrospektiv-deskriptiven Arbeit ist es, die durchschnittlichen Ge-wichtsentwicklungen darzustellen, um frühzeitige Intervention bei Abweichungen zu ermöglichen. Methoden (Patienten, Material und Untersuchungsmethoden): In der vorgelegten Arbeit wurden Daten von 115 Kindern und Jugendlichen, die in den Jahren 2000 - 2013 mit den Diagnosen NHL, HD oder Ewing-Sarkom im Universitätsklinikum Erlan-gen behandelt wurden, analysiert. Therapieprotokoll, Alter, Körpergröße und Körper-gewicht aus allen Patientenakten wurden zur Berechnung der alters- und ge-schlechtsangepassten BMI und weight z-scores verwendet. Ergebnisse und Beobachtungen: Insbesondere bei den Patienten mit HD ließ sich im Vergleich der Zeitpunkte Therapiebeginn und –ende eine Gewichtszunahme be-obachten (Δ BMI z score Mädchen: +0,31 bzw. Jungen: +0,71). Bei den Patienten mit NHL zeigte sich nur bei den Mädchen eine Gewichtszunahme (Δ BMI z-score Mäd-chen: +0,21 bzw. Jungen: -0,04). Patienten mit Ewing-Sarkomen zeigten ein niedrige-res Körpergewicht bei Therapieende (Δ BMI z-score Mädchen: -0,4 bzw. Jungen: -0,17). Die grafisch dargestellten durchschnittlichen weight z-scores im Therapiever-lauf lassen bei den Patienten mit NHL zwar eine Gewichtszunahme erkennen, die aber etwa ein Jahr nach Therapiebeginn auf das Ausgangsniveau zurückging. Be-sonders Jungen mit HD neigten durchschnittlich zur Zunahme des weight z-scores unter Therapie. Bei den Mädchen mit Ewing-Sarkomen fiel eine fast kontinuierliche Abnahme des weight z-scores auf. (Praktische) Schlussfolgerungen: Die Auswertung der weight z-scores dient als Grundlage für den durchschnittlichen Gewichtsverlauf von Kindern und Jugendliche mit NHL, HD und Ewing-Sarkomen während der Therapie. Eine frühzeitige Interventi-on bei Abweichungen vom Durchschnitt wird damit ermöglicht.