- AutorIn
- Jan Zabel
- Titel
- Einfluss kardiovaskulärer Erkrankungen auf den Langzeitverlauf nach Lebertransplantation
- Zitierfähige Url:
- https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-839835
- Datum der Einreichung
- 28.10.2021
- Datum der Verteidigung
- 12.01.2023
- Abstract (DE)
- Der Erfolg einer Lebertransplantation als kausale Therapie einer terminalen Leberinsuffizienz hängt maßgeblich von der immunsuppressiven Therapie ab. Der Einsatz von Immunsuppressiva geht jedoch mit Nebenwirkungen einher. Das Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen nach einer Transplantation ist häufig. Insbesondere im Langzeitverlauf zählen Herz- und Kreislauferkrankungen zu den relevantesten Todesursachen. Anhand von 343 an der Universitätsklinik Leipzig durchgeführten Lebertransplantationen sollten kardiovaskuläre Erkrankungen vor und nach einer Lebertransplantation detektiert, Ursachen ermittelt und deren Auswirkungen auf das Überleben im Verlauf gezeigt werden. Das analysierte Leipziger Kollektiv bestand zu fast 60% aus Männern. Die äthyltoxische Leberzirrhose stellte die häufigste Indikation dar. Die Gesamtüberlebensrate der Leipziger Patienten war gut und betrug 82%, 74% und 66% nach 1, 5 und 10 Jahren. Insgesamt gab es 98 Todesfälle, wobei 10 Patienten direkt in Folge von kardiovaskulären Ereignissen verstarben. Der Anteil der Patienten mit mindestens einer kardiovaskulären Vorerkrankung betrug 31%. Diese Gruppe wies ein signifikant höheres Risiko auf, im Verlauf nach erfolgreicher OLTx zu versterben. Die Inzidenz der Hypertonie nach OLTx war hoch und der Gesamtanteil an Patienten mit Bluthochdruck betrug im Nachsorgeverlauf 64,3%. Der BMI konnte als unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung einer Hypertonie nach OLTx detektiert werden. Andere Risikofaktoren waren der Diabetes mellitus und die Niereninsuffizienz. Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung (vor und nach OLTx) wiesen ein signifikant geringeres Überleben im Vergleich zu den Transplantierten ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Die Basisimmunsuppression bildeten die Calcineurin-Inhibitoren, insbesondere Tacrolimus. Der Einsatz von mTOR-Inhibitoren zeigte einen positiven Effekt auf die Blutdruckentwicklung. So war ein Abfall des MAD nach Umstellung oder Erweiterung der Therapie mit einem mTOR-Inhibitor zu verzeichnen. Darüber hinaus ist es gelungen, einen Einfluss auf den arteriellen Blutdruck durch den frühzeitigen Einsatz von Mycophenolat Mofetil nachzuweisen. Es entwickelten tendenziell weniger Patienten einen Hypertonus unter MMF, wenn dies bereits in den ersten Wochen und Monaten nach der Transplantation zur Verwendung kam. Im Langzeitverlauf zeigten die Patienten mit durchgehender MMF-Therapie, vor allem im ersten Nachsorgejahr, niedrigere Blutdruckwerte. Diese, in der Literatur nur wenig aufgegriffenen Erkenntnisse, stellen eine Möglichkeit zur Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils dar und könnten somit ebenfalls zur Verbesserung der Mortalität beitragen.
- Freie Schlagwörter (DE)
- Lebertransplantation, OLTx, kardiovaskuläre Erkrankungen, Langzeitverlauf
- Klassifikation (DDC)
- 610
- Den akademischen Grad verleihende / prüfende Institution
- Universität Leipzig, Leipzig
- Version / Begutachtungsstatus
- angenommene Version / Postprint / Autorenversion
- URN Qucosa
- urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-839835
- Veröffentlichungsdatum Qucosa
- 06.03.2023
- Dokumenttyp
- Dissertation
- Sprache des Dokumentes
- Deutsch
- Lizenz / Rechtehinweis
- Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 3 1 Einleitung 4 1.1 Geschichte und Entwicklung 4 1.2 Evaluation des Empfängers und Aufnahme auf die Warteliste 5 1.3 Transplantation und Langzeitüberleben 8 1.4 Immunsuppression 9 1.4.1 Calcineurin-Inhibitoren (CNI) 10 1.4.2 Mycophenolat mofetil (MMF) und Mycophenolat-Natrium (MPS) 12 1.4.3 mTOR-Inhibitoren 13 1.4.4 Kortikosteroide 14 1.5 Ziel der Arbeit 15 2 Material und Methoden 16 2.1 Studiendesign 16 2.2 Ein- und Ausschlusskriterien 16 2.3 Endpunkte, Ereignisdefinition und Gruppeneinteilung 17 2.3.1 Kardiovaskuläre Vorerkrankungen 18 2.3.2 Kardiovaskuläre Ereignisse18 2.3.3 Arterielle Hypertonie 18 2.3.4 Akute und chronische kardiovaskuläre Ereignisse 18 2.3.5 Immunsuppression 19 2.4 Datenerhebung 19 2.4.1 Allgemeine Patientendaten und Evaluation 20 2.4.2 Transplantation 21 2.4.3 Nachsorge 21 2.5 Statistische Auswertung 22 3 Ergebnisse 23 3.1 Patienten und Transplantationszeiträume 23 3.2 Transplantationsindikationen und Evaluation 23 3.2.1 Indikationen 23 2 3.2.2 Evaluation 24 3.3 Gesamtüberleben und Todesursachen 28 3.4 Kardiovaskuläre Ereignisse und Einflussfaktoren nach Transplantation 30 3.4.1 Art und Anzahl der Ereignisse 30 3.4.2 Hypertonus und Einflussfaktoren 31 3.4.3 Laborparameter und andere Nebenerkrankungen 35 3.5 Überlebenszeitanalysen und Einflussfaktoren 39 3.5.1 Überleben von Patienten mit kardiovaskulärer Vorbelastung 39 3.5.2 Überlebensanalysen mit kardiovaskulären Ereignissen nach OLTx 42 3.6 Immunsuppression 45 3.6.1 Art und Anzahl der verwendeten Immunsuppressiva 45 3.6.2 Therapie mit Calcineurin-, mTOR-Inhibitoren und deren Kombination 46 3.6.3 Therapie mit Calcineurin-Inhibitoren und Mycophenolat Mofetil 47 3.6.4 Calcineurin- und mTOR-Inhibitoren und deren Einflüsse 49 3.6.5 Calcineurin-Inhibitoren mit und ohne Mycophenolat-Mofetil 52 4 Diskussion 55 5 Zusammenfassung der Arbeit 63 6 Literatur 65 7 Anhang 72 7.1 Abbildungsverzeichnis 72 7.2 Tabellenverzeichnis 73 8 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 74 9 Lebenslauf 75 10 Danksagung 76