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Rationale Diagnostik und Therapie des großen Pseudodivertikels der Harnblase – zwei Kasuistiken
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Published: | May 2, 2023 |
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Einführung: Je nach Genese, Dauer und Grad einer subvesikalen Obstruktion kann es zu unterschiedlichen morphologischen und funktionellen Veränderungen am unteren Harntrakt kommen. Neben der nahezu obligaten Überaktivitätshypertrophie des Detrusors können konzentrische Dilatation als atone Megazystis, Pseudodivertikelbildung und/oder Schädigung am ureterovesikalen Übergang als vesikoureteraler Reflux oder sekundäre Uretermündungsstenose als komplizierende Störungen auftreten. Ist das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei der simplen BPH weitgehend standardisiert, sollte das Vorgehen bei komplizierenden Sekundärveränderungen individualisiert sein.
Material und Methoden: Anhand zweier Kasuistiken soll die präinterventionelle Diagnostik, die gewählten operativen Verfahren und der jeweilige individualisierte Behandlungsablauf der operativen Pseudodivertikelentfernung kritisch betrachtet werden.
Ergebnisse: Die präoperative Urethrozystoskopie bleibt bei der Beurteilung eines zu entfernenden Pseudo-divertikels unabdingbar.
Die Videozystomanometrie bleibt bei der Beurteilung des originären Harnblasenvolumens, der Compliance und der Druckverhältnisse in einer Divertikelblase hinter den Erwartungen zurück. Ein Miktionszysturethrogramm erscheint zur präoperativen Beurteilung einer Divertikelblase bei nicht-neurogenen Harnblasenfunktionsstörungen ausreichend.
Je nach individueller Befundkonstellation erscheint ein einzeitiges bzw. zweizeitiges operatives Vorgehen zur Beseitigung der subvesikalen Obstruktion und deren Folgen sinnvoll.