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Ansatz zur umfangreichen Erfassung der Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten und -patientinnen mit innovativem Monitoring im Projekt RealWorld4Clinic
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Published: | September 30, 2022 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: 2020 und 2021 hat der Gemeinsame Bundesausschuss die Grundlage dafür geschaffen, dass Menschen mit einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz durch telemedizinische Zentren ambulant mitversorgt werden können. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer engmaschigeren Betreuung der Patienten und Patientinnen. Bei guter Umsetzung können Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung oder eine akute Situation frühzeitig erkannt werden. Der behandelnde, niedergelassene Arzt kann umgehend informiert werden und relevante Daten erhalten, um die individuell notwendige Versorgung zu initiieren, die eine Verschlechterung oder gar Dekompensation verhindern kann. Im Projekt RealWorld4Clinic wird ein solches Telemonitoring-System zur Messung kardio-respiratorischer Parameter entwickelt.
Fragestellung und Zielsetzung: Im Rahmen des Projektes RealWorld4Clinic, ein internationales Projekt in dem ein Telemonitoringsystem basierend auf einem implantierten Sensor aufgebaut wird, sollte begleitend ein Ansatz erarbeitet werden, der zunächst vorläufige Prädiktoren und Indikatoren zur Erfassung der Versorgung und deren Qualität beinhaltet.
Methode oder Hypothese: Mit einer breit angelegten Literaturrecherche nach hochwertigen Studien zu Telemonitoringprogrammen, Leitlinien zu Herzinsuffizienz und einer Indikatorenrecherche wurde umfangreiches Material zusammengestellt. In einem zweiten Schritt wurde dieses Material kritisch hinsichtlich versorgungs- und qualitätsrelevanter Daten aus Perspektive von Leistungserbringern, Patienten und Patientinnen sowie Medizinprodukteherstellern beurteilt. Aus dieser kritischen Auseinandersetzung wurden Empfehlungen für eine umfassende Datengrundlage zur Erfassung der Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten und -patientinnen mit Telemonitoring abgeleitet.
Ergebnisse: Ein erstes Set bestehend aus 31 Empfehlungen für Prädiktoren und Indikatoren werden vorgestellt und deren Anwendungskontext beschrieben.
Diskussion: Die entwickelten Empfehlungen stellen einen wichtigen Ansatz für eine umfassende Datengrundlage dar. Dieser Ansatz muss als nächstes weiterentwickelt und konkretisiert werden, u.a. indem Kennzahlen bzw. Indikatoren definiert und der Value-Based Health Care Approach [1] gestärkt werden. Dabei sollten die Vorteile von Telemonitoringprogrammen für die Erfassung der Versorgung genutzt werden.
Praktische Implikationen: Da Ansätze zur systematischen Erfassung der Versorgung von Patienten und Patientinnen mit einem Telemonitoringsystem sind aktuell nicht vorgesehen sind, sollte die Diskussion umgehend angestoßen werden.
Förderung: Sonstige Förderung; 211009