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COVID-19 und sekundäre Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) – Hype oder Relevanz?
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Published: | September 9, 2020 |
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Die SARS-COV-2 Pandemie, ist eine der, wenn nicht die größte medizinische Herausforderung der vergangenen Jahrzehnte. Nicht nur bei immunsupprimierten Patienten ist hierbei mit schweren Verläufen zu rechnen. Darüber hinaus lassen erste Analysen aus China bei schwer verlaufenden COVID-19-Fällen, also solchen mit Intensiv- und Beatmungspflicht, ein systemisches Hyperinflammationssyndrom als dominantes Phänomen erkennen. Diese Beobachtung ließ uns und andere spekulieren, dass ein im Verlauf der Infektion auftretendes sekundäres HLH ursächlich für die erhöhte Mortalität im Rahmen der Pandemie sein könnte. Beim HLH kommt es z.B. auf dem Boden einer polygenetischen Prädisposition, im Rahmen viraler Infekte zu einer überschießenden innaten und adaptiven Immunantwort mit „Zytokinsturm“, welcher desaströse Folgen für den betroffenen Organismus haben kann.
Im Rahmen dieser Kohortenstudie erfolgt daher der Einschluss und die Auswertung aller in unserem Zentrum hospitalisierten COVID-19-Patienten mit schwerem Verlauf in Hinblick auf die Erfüllung der sekundären HLH-Kriterien, der Wahrscheinlichkeit für ein HLH (H-Score) und der hiernach klinisch vertretenen therapeutischen Strategien. Bei einer derzeitigen Rekrutierungszahl von n=16, von welchen zum Zeitpunkt dieses Abstracts n=1 Patient die diagnostischen Kriterien, bei ausreichend hohem Wahrscheinlichkeitsscore erfüllte, ist die einleitende Frage noch nicht abschließend zu beantworten. Mit zunehmenden Fallzahlen wird allerdings auch unsere Erfahrung mit spezifischen therapeutischen Interventionen und dem Umgang mit sekundären HLH Fällen wachsen. Wir gehen davon aus, bis zum DGRh 2020 ausreichende epidemiologische Daten zur Prävalenz des Syndroms bei COVID-19 und zu therapeutischen Interventionsmöglichkeiten aus rheumatologischer Sicht gesammelt zu haben.
Disclosures: kein Konflikt