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Limitierungen der PSMA-Bildgebung bei Lymphknotenrezidiv nach radikaler Prostatektomie: Vergleich von PET/CT mit Histologie und immunhistologischer Färbung
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Published: | May 10, 2019 |
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Einleitung: In den letzten Jahren ist die Bildgebung mittels PSMA PET/CT bei PSA-Anstieg nach radikaler Prostatektomie (RP) immer populärer geworden. Einige Grenzen der Methode werden jedoch mit zunehmend verfügbaren Daten, vor allem aus salvage-Lymphadenektomie (sLAD)-Serien, erkennbar. Es finden sich häufig Abweichungen zwischen präoperativer Bildgebung und der histopathologischen Aufarbeitung der Lymphknoten. Um bessere Erkenntnisse über die Gründe dieser Diskrepanzen zu erlangen, haben wir bei Patienten, die in unserer Klinik eine robotorassistierte sLAD erhalten haben, PET/CT-Befunde mit den histologischen Ergebnissen und der PSMA-Expression verglichen.
Material und Methoden: Aus einer Serie von 50 Patienten, die eine roboterassistierte sLAD bei Lymphknotenrezidiv nach RP erhalten haben, untersuchten wir 10 Patienten, bei denen eine Abweichung zwischen präoperativer Bildgebung und histologischem Ergebnis bestand. PSMA wurde in den entfernten Lymphknoten dieser Patienten mittels Immunhistochemie (IHC) detektiert und mit den histopathologischen Daten sowie den präoperativen PSMA PET/CT Befunden verglichen. Der PSMA-positive Anteil jedes Lymphknotenschnittes wurde in einen Punkte-Score eingeteilt (0: 0% 1: <10% 2: 10-50% 3: 41-80% 4: >80%). Anhand der Operationsberichte wurden die Lymphknoten anatomischen Regionen zugeordnet. Diese Regionen dienten dem Vergleich mit den PET/CT-Befunden.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 48 Lymphknoten von 10 Patienten untersucht. Von diesen waren 38 histologisch tumorpositiv und 10 tumornegativ. Alle Metastasen waren IHC-PSMA-positiv (n=11 mit Score 1, n=18 mit Score 2, n=4 mit Score 3, n=4 mit Score 4) und in allen tumorfreien Lymphknoten negativ. Die 48 Lymphknoten wurden 24 Regionen zugeordnet. Der Vergleich zwischen den Ergebnissen der PSMA-IHC und den präoperativen PSMA PET/CT-Befunden ergab eine Abweichung in 10 Regionen (in 9 Fällen ein negatives PET/CT trotz PSMA positiver Metastasen, in einem Fall wurde kein Tumorgewebe in einer PET/CT-positiven Region gefunden) und eine Übereinstimmung in 14 Regionen. Das PSMA PET/CT erkannte vor allem kleine Metastasen (<5 mm) nicht.
Diskussion: Da alle Metastasen PSMA exprimierten, beeinflussten die oft zitierten seltenen PSMA-negativen Prostatakarzinome nicht die Genauigkeit der PSMA PET/CT in unserer Serie. Hingegen scheint die Sensitivität des PSMA PET/CT vor allem durch die Größe der Tumorareale (>5 mm) im Lymphknoten limitiert zu sein, was eine Erweiterung der Lymphadenektomiefelder bei der sLAD impliziert.