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EPA-Vorbereitung schon im Skills Lab: Stationsentwicklung auf Basis des „Skills-in-Context“-Konzepts
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Published: | March 25, 2019 |
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Hintergrund: Von medizinischen Absolventen wird erwartet, klinisch-praktische Basiskompetenzen „situativ adäquat, hygienisch einwandfrei und in einer für die Patientinnen und Patienten respektvollen Weise“ anzuwenden (http://www.nklm.de) – eine notwendige Voraussetzung, damit ihnen ärztlich-professionelle Tätigkeiten (EPA – entrustable professional activities) übertragen werden können. Während der Ausbildung beschränken sich Vermittlung und Training jedoch in der Regel auf umschriebene Fertigkeiten (Skills), während die o.g. Aspekte eines professionellen Patientenumgangs nur selten explizit eingeübt werden.
Materialien und Methoden: Um die Nutzer der Ulmer Skills Labs von Beginn an adäquat auf konkretes ärztliches Handeln vorzubereiten, wurde zum WS 2017/18 das „Skills-in-Context“-Konzept eingeführt. Dabei werden die relevanten Skills einschließlich Hygienemaßnahmen, Patientenkommunikation und Befunddokumentation vermittelt und trainiert. Im Beitrag erläutern wir am Beispiel der Station „Herz-/Lungen-Untersuchung“ die schrittweise Entwicklung einer Skills-in-Context-Station – ausgehend von der NKLM-Vorgabe über Skripterstellung, Normierung, Review-Prozesse bis zum Bewertungsbogen für das Peer Assessment.
Ergebnisse: Seit WS 2016/17 wurden 8 bereits bestehende Skills Lab-Stationen um Kontext-Elemente ergänzt und 8 weitere „Skills-in-Context“-Stationen vollständig neu entwickelt. An der Station „Untersuchung Herz/Lunge“ legten bis Februar 2019 62 Studierende die freiwillige Erfolgskontrolle (Praxis-Check) ab, wobei sie im Mittel 18,1 von 20 möglichen Punkten erreichten. Die Trainingsstation wurde zum Sommersemester 2018 aktualisiert und von den bisher 20 Teilnehmern mit der Note 1,3 bewertet. Auch bzgl. Lernzieldefinition, Vermittlung durch die Skills Lab-Tutoren und Erfolgskontrolle wurden gute bis sehr gute Bewertungen vergeben (MW 5,4; 5,1 bzw. 5,6; 6-stufige Likert-Skalen mit Maximalwert 6). Alle Studierenden fühlten sich nach bestandenem Praxis-Check in der Lage, die Untersuchung ohne direkte Aufsicht selbständig am Patienten durchzuführen.
Schlussfolgerung: Die Erweiterung klassischer Skills Lab-Übungsstationen um die Kontext-Elemente Hygiene, Kommunikation und Dokumentation wird von den Teilnehmern durchgehend positiv bewertet. Aus unserer Sicht stellt das „Skills-in-Context“-Konzept eine sinnvolle und im Hinblick auf die Patientensicherheit auch notwendige Ergänzung des Skills Lab-Trainings dar, um Studierende optimal auf die selbständige Übernahme ärztlicher Tätigkeiten vorzubereiten.