gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Post-operatives Schmerzmanagement nach Skoliose-OP bei gesunden und beeinträchtigten Kindern: PCA-Pumpe und PDK im Vergleich – eine retrospektive Kohortenstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Katharina Dinter - Medizinsche Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Germany
  • Henriette Bretschneider - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Stefan Zwingenberger - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Jens Seifert - AKG Klinik Hohwald GmbH, Interdisziplinäre Wirbelsäulenchirurgie, Neustadt in Sachsen, Germany
  • Peter Bernstein - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB68-403

doi: 10.3205/19dkou630, urn:nbn:de:0183-19dkou6307

Published: October 22, 2019

© 2019 Dinter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Nach dorsaler Skoliose-Operation bei Kindern sind die Applikation von Opiaten - mittels Patienten-kontrollierter Analgesie (PCA-Pumpe) und die über den Periduralkatheter (PDK) applizierten Lokalanästhetika etablierte Verfahren zur Schmerztherapie. Ziel dieser Untersuchung war es, beide Verfahren miteinander zu vergleichen. Hypothese war, dass der PDK das effektivere Verfahren darstellt.

Methodik: Wir analysierten den post-operativen Heilungsprozess von mental gesunden (Ø; PCA n=30, PDK n=93) und mental beeinträchtigten (B; PCA n=26, PDK n=26) Kindern, die entweder die PCA-Pumpe oder den PDK als postoperatives Schmerzmanagement erhielten. Bei allen Kinder wurde eine dorsale Korrekturspondylodese durchgeführt. Wurde ein PDK gelegt, so wurde dieser im Bereich der oberen Brustwirbelsäule platziert und nach 5 Tagen entfernt. Die Ergebnisse wurden als Mediane dargestellt, Signifikanzen wurden über den Chi-Quadrat- und den Mann-Whitney-U-Test ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mit Hilfe der PDK-Schmerztherapie waren die gesunden Kinder postoperativ im Median einen Tag früher mobilisierbar als diejenigen, die mit PCA-Pumpe schmerztherapeutisch behandelt wurden (Ø,PDK: Tag 1, ØPCA: Tag 2, p=0,002). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Tages der ersten Mobilisation der mental beeinträchtigten Kinder (B,PDK: Tag 6, B,PCA: Tag 5, p=0,747). Sowohl mental gesunde, als auch beeinträchtigte Kinder hatten mit PDK früher den ersten Stuhlgang (Ø,PDK: Tag 4, Ø,PCA: Tag 5, p=0,011; B,PDK: Tag 3, B,PCA: Tag 5, p=0,044). Die Krankenhausaufenthaltsdauer war in beiden Gruppen mit PDK kürzer (Ø: Tag 10 vs. Tag 14, p<0,001, B: Tag 11 vs. Tag 13, p=0,131). Es konnte kein Unterschied bezüglich des Auftretens von Übelkeit und Erbrechen festgestellt werden. Bei den mit PDK behandelten Kindern traten zwei Frühinfektionen auf, jedoch keine bei der PCA-Behandlung. Es traten sowohl bei mental gesunden als auch beeinträchtigten Kindern in 10-15% Katheter-assoziierte Probleme auf, wie z.B. vorübergehenden Parästhesien oder insuffiziente Analgesie.

Nach unserer Erfahrung stellt der PDK unabhängig vom Grad der mentalen Beeinträchtigung ein effektives postoperatives Schmerzmanagement-Verfahren nach Skoliose-Operationen bei Kindern dar. Der PDK ermöglicht einen kürzeren Krankenhausaufenthalt, eine frühere postoperative Mobilisierung (nicht beeinträchtigte Kinder) und einen früheren 1. Stuhlgang.