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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Ga-Zoledronat als neuer Tracer in der PET-Diagnostik von Knie- und Hüftendoprothesenlockerungen – Eine einführende Untersuchung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Koob - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Tom Jansen - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Thomas Randau - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Jan Schmolders - Universitätsklinikum Bonn, Orthopädie/Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Sascha Gravius - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Dieter C. Wirtz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB51-1308

doi: 10.3205/19dkou476, urn:nbn:de:0183-19dkou4767

Published: October 22, 2019

© 2019 Koob et al.
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Text

Fragestellung: Die Endoprothesenlockerung, sowohl aseptisch, als auch septisch, stellt nach wie vor eine diagnostische Herausforderung dar. Im Falle des unklaren Prothesenschmerzes ist die frühe Unterscheidung zwischen einer Lockerung des Materiales und sonstigen Ursachen relevant für das operative Procedere und die benötigten Ressourcen. Neben der nativradiologischen Bildgebung und der Skelettszintigraphie ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET/CT) in Erscheinung getreten. In einer vorangegangenen Studie dieser Klinik konnte eine gute Sensitivität und Spezifität für den Tracer „18F-Flourid“ in der Diagnostik von aseptischen Prothesenlockerungen ermittelt werden. Allerdings ist die zeitnahe Verfügbarkeit des Tracers nicht immer gewährleistet. „Ga-Zoledronat“ zeigt als Bisphosphonat eine vergleichbare Anreicherung im Knochen wie 18F-Flourid, ist jedoch auf Grund der leichteren Herstellung des Radiopharmakons besser verfügbar und ermöglicht ebenso die hohe örtliche Auflösung der PET-Untersuchungsmethode. In der vorliegenden Studie gingen wir der Frage nach, ob Ga-Zoledronat ein vergleichbares Potential in der Diagnostik von Prothesenlockerungen zeigt wie die konventionelle Skelettszintigrahpie und 18F-Flourid-PET-Untersuchung.

Methodik: In diese retrospektive Studie wurden 15 Patienten mit 11 Hüft- und 8 Knieendoprothesen und unklarem Prothesenschmerz mindestens ein Jahr nach Implantation eingeschlossen. Abhängig von der Routinediagnostik (Klin. Befund, Entzündungslabor, Gelenkpunktion, mikrobiologische und histopathologische Proben, Nativradiologie) und dem intra-operativen Befund wurde die Diagnose einer Prothesenlockerung oder einer sonst. Komplikation ohne Lockerung gestellt. Die ebenfalls erstellten Ga-Zoledronat-PET/CT wurden anschliessend hinsichtlich ihrer Senstivität und Spezifität in der Erkennung von Endoprothesenlockerungen untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse dieser vorläufigen Fallzahl zeigen eine vergleichbare Sensitivität (96,7%) und Spezifität (86,4%) der Ga-Zoledronat-PET/CT im Vergleich zur 18F-Flourid/PET/CT, bzw. eine zur konventionellen Knochenszintigraphie überlegene Spezifität auf Grund der höheren Ortsauflösung der Untersuchungsmethode. In Anbetracht dieser vielversprechenden Daten ist eine Erhöhung der Fallzahl und Untersuchung hinsichtlich der Unterscheidung zwischen septischer und aseptischer Lockerung geplant.