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Portmetastase eines Adenokarzinoms nach daVinci® Prostataektomie
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Published: | June 5, 2018 |
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Hintergrund: Die minimal invasive Operation bei lokal begrenztem Prostatakarzinom ist weit verbreitet. Die verschiedenen Techniken variieren zwischen der laparoskopischen und der roboter-assistierten Technik. Das Ziel ist bei beiden Verfahren das Erreichen des bestmöglichen funktionellen und onkologischen Ergebnisses mit einem Minimum an intra- sowie postoperativen Komplikationen. Ein PSA- Anstieg in der Tumornachsorge erfordert eine genaue Diagnostik und Therapie.
Klinischer Fall: Wir berichten über einen 72-jährigen Patienten, der sich im Jahre 2010 einer daVinci®-assistierten laparoskopischen radikalen extraperitonealen Prostatektomie mit pelviner Lymphadenektomie beidseits unterzogen hatte.
Das histologische Staging ergab: pT3b pN0 R1 Gleason score 3+4=7a.
Aufgrund des positiven Absetzungsrandes wurde eine konsolidierende Radiatio der Prostataloge mit den angrenzenden Lymphabflussgebieten angeschlossen.
Danach wurde der Patient anfangs vierteljährlich PSA- verlaufskontrolliert. Im Rahmen der Tumornachsorge 10/17 fiel eine tastbare subkutane Resistenz im linken Mittelbauch auf. Sonographisches Korrelat war ein zirka 1,1x1,3 cm großer echogemischter subkutaner Befund. Der aktuelle PSA Wert betrug 0,71 ng/ml.
Im PET- CT zeigte sich ein PET- positiver Lokalbefund im Mittelbauch links.
Das histologische Ergebnis nach offen chirurgischer R0-Resektion der Resistenz ergab eine Metastase eines Prostatakarzinoms Gleason 4+4=8.
Diskussion: Portmetastasen sind insgesamt sehr selten und mit schlechter Prognose vergesellschaftet. Eine Portmetastase nach laparoskopischem onkochirurgischem Eingriff wurde 1978 erstmalig von Döbrönte beschrieben.
Ein Tumorseeding entlang der laparoskopischen Zugangswege ist unserer Meinung nach multifaktoriell bedingt. Das Bergen des Präparates oder der Lymphknoten sowie die maligne Potenz des Tumors spielen sicherlich eine Rolle. Ob ein trans- oder extraperitonealer Zugangsweg einen Einfluss darauf hat, ist nicht sicher. Vergleichsstudien zwischen der konventionell-laparoskopischen und der roboterassistierten Technik gibt es aktuell nicht.
Als gesichert kann angenommen werden, dass ein sorgfältiger Umgang mit den Präparaten das Risiko einer Tumoraussaat verringert.