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Stadiengerechte Floater-Behandlung: Atropin-Augentropfen gegen störende Glaskörpertrübungen
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Published: | August 7, 2018 |
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Hintergrund: Glaskörpertrübungen sind meist harmlos, können aber für die Betroffenen in Einzelfällen sehr störend sein. Niedrigdosierte Atropin-Augentropfen (2) führen zu einer Pupillenerweiterung, die zu einer geringeren Schattenbildung und damit zu einer geringeren Störung durch die Floater beitragen können. Dies kann zu einem deutlich besseren Lebensgefühl der Patienten beitragen.
Methode: Retrospektiv wurden 60 Augen die. mit 0,01%igen Atropin-Augentropfen wurden ausgewertet. Untersucht wurden subjektive Refraktion, Augendruck, Weitwinkel-Fundusaufnahmen, OCT, und ein „Quality-of-Life-Test“. Die Beobachtung erfolgte über 1,5 Jahre. Hauptauswahlkriterium war eine Verbesserung der Symptome in maximaler Mydriasis. Es wurden nur Patienten behandelt, die über massive Beeinträchtigungen durch Floater im Alltag klagten. Ausgeschlossen waren Patienten mit akuter hinterer Glaskörperabhebung und Uveitis.
Ergebnisse: Die Atropin-Applikation erfolgte abends mit einer Dosierung von 0,01%. Die mittlere Pupillenweite vergrößerte sich dabei im Mittel um ca. 1 mm ohne subjektive Verschlechterung der Sehschärfe und der Akkommodation. 30% der Patienten berichteten von einer deutlichen und 40% von einer milden Verbesserung der Symptome. Störende Nebenwirkungen, wie Halo und Glare, wurden nicht oder als geringfügig beschrieben, zu keinem Zeitpunkt kam es zu einem Visusabfall.
Schlussfolgerung: Bei Patienten die bereits in Mydriasis eine Verbesserung der Visusbeeinträchtigung durch Floater zeigen sind Atropin-Augentropfen eine sehr gute, nichtinvasive und eine sichere Alternative zur Laser-Vitreolyse und/oder Vitrektomie dar.