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Ergebnisse und Komplikationen der befundadaptierten Chirurgie bei gutartigen Neubildungen der Parotis
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Chirurgie der Parotisbenignome hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stark entwickelt. Zuvor wurde primär eine laterale Parotidektomie durchgeführt, heutzutage gilt eine extrakapsuläre Dissektion als ausreichend. Ziel dieser Arbeit ist es die Komplikationen nach einer chirurgischer Resektion von Parotisbenignomen zu untersuchen.
Methoden und Ergebnisse: In einer prospektiv geführten Studie wurden anhand einer Datenbank 227 Patienten untersucht, die im Zeitraum von März 2014 bis September 2016 wegen eines gutartigen Parotistumors im Klinikum Augsburg operativ behandelt wurden. Mit Hilfe dieser Datenbank und telefonischen Interviews wurden die Daten über die Früh- und Spätkomplikationen erhoben. Die häufigsten Diagnosen in unserem Patientenkollektiv waren Zystadenolymphom (n=113), pleomorphes Adenom (n=73) und Parotiszysten (n=18). In 67,8% der Patienten wurde eine extrakapsuläre Dissektion durchgeführt. Direkt postoperativ hatten 149 von 192 Patienten eine regelrechte Fazialisfunktion und im Intervall 185 von 202. Eine milde Fazialisparese zeigte sich bei 38 von 43 Patienten. Nach einer extrakapsuläre Dissektion zeigte sich in 15 von 130 (11,5%) Fallen eine Fazialisschwäche. Bei ausgedehnter Parotisresektionen dagegen in 28 von 62. Eine postoperative Fistel trat in 5 von 184 Fällen auf.
Schlussfolgerung: Die moderne Parotischirurgie ermöglicht ein differenziertes Vorgehen bei Parotisbenignomen. Die meisten Raumforderungen können mittels extrakapsuläre Dissektion behandelt werden, eine Methode welche die beste postoperative Fazialisfunktion ermöglicht. In wie fern sich die Rezidivrate verändert, muss kritisch und langfristig in weiteren Studien untersucht werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.