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ASSR-Anwendung mit frequenzspezifischen Chirp-Reizen zur Überprüfung des Hörvermögens bei Kindern und Erwachsenen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: In Würzburg wird das Neugeborenenhörscreening seit 1997 mit dem BERAphone (MAICO GmbH, Berlin) durchgeführt. Bei den hierbei auffälligen Kindern erfolgen ergänzende subjektive Hörprüfungen und eine BERA. Die Nachteile der BERA liegen in der langen Dauer der Messung, in der subjektiven visuellen Auswertung sowie in der ungenügenden Abbildung der tiefen Frequenzen. Die ASSR ermöglicht dagegen eine simultane Schwellenbestimmung, die automatische Auswertung bedingt einen geringeren Zeitaufwand und auf Grund der Frequenzspezifität werden auch die tiefen Frequenzen abgebildet.
Methoden: Im Rahmen der vorliegenden Messreihe wurde die Anwendung der frequenzspezifischen Chirp-evozierten ASSR zur Überprüfung des Hörvermögens evaluiert und mögliche Einflussfaktoren untersucht. Hierzu wurden die Ergebnisse der ASSR mit den bisherigen Ergebnissen der Click-BERA und den Tonaudiogrammen verglichen. Es wurden Daten von 667 Patienten mit einer Hörstörung ausgewertet.
Ergebnisse: Beim Vergleich zwischen der ASSR und der Click-BERA zeigte die Regressionsanalyse eine signifikante Korrelation in allen Frequenzen (500, 1000, 2000, 4000Hz). Die Korrelation war bei 2 und 4kHz signifikant höher. Auch der Vergleich zwischen Click-BERA und Tonaudiogramm ergab eine signifikante Korrelation in allen Frequenzen. Noch stärkere signifikante Korrelationen in allen Frequenzen zeigten sich zwischen dem „estimated“ Audiogramm aus der ASSR und dem Tonaudiogramm.
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass sich die frequenzspezifische Chirp-evozierte ASSR gut zur Bestimmung der Hörschwellen eignet. Die Vorteile der ASSR gegenüber der Click-BERA liegen in der Frequenzspezifität und der besseren Aussagekraft im Tieftonbereich sowie in der automatisierten Auswertung.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.