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Onkologische und funktionelle Aspekte der Pharyngotomie
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Pharyngotomie ist ein etablierter Zugangsweg zur Resektion von Pharynx- und Supraglottiskarzinomen. Damit verbundene funktionelle Defizite werden kontrovers diskutiert.
Methoden: Die retrospektive Analyse umfasst 72 Patienten mit Oro-/ Hypopharynxkarzinomen sowie Karzinomen der Supraglottis, die über eine laterale (n=50; LP), kombiniert transoral (n=18; KL) oder über eine mediane Pharyngotomie (n=5; MP) reseziert wurden. Funktionelle Aspekte (Dauer der Kanülenpflichtigkeit, PEG-Versorgung, Präservation der Nn. hypoglossus et laryngeus superior und Krankenhausverweildauer) wurden ebenso wie das rezidivfreie (RFI) und Gesamtüberleben (OS)über 4 Jahre erfasst. Nach UICC-Stadien-Matching wurde das RFI und OS mit primär konservativen und anderen chirurgischen Konzepten verglichen.
Ergebnisse: Es zeigte sich bei Oropharynxkarzinomen ein signifikant besseres RFI chirurgischer Konzepte (92 Monate) gegenüber primär konservativ therapierten Patienten (68 Monate; p=0,011). Hierbei war die Pharyngotomie (89 Monate) anderen chirurgischen Konzepten (82 Monate; p=0,035) überlegen. Das OS war bei operierten Oropharynkarzinomen, unabhängig von der durchgeführten Technik, signifikant besser (86 Monate) als bei primär konservativ therapierten Patienten (44 Monate; p<0,0001). Bei Hypopharynx-Karzinomen zeigte sich kein Unterschied. Die mediane Kanülierungsdauer betrug nach KL 7, nach LP 13 und nach MP 43 Tage (p=0,025). Die PEG-Versorgung bei Entlassung betrug 0% bei KL, 12% bei LP und 80% bei MP (p<0,0001).
Schlussfolgerung: Die Pharyngotomie stellt einen onkologisch sicheren Zugang dar, der bei Oropharynxkarzinomen das RFI/OS sichert. Funktionell gute Ergebnisse lassen sich durch LP und KP erreichen, wohingegen die MP mit deutlichen funktionellen Defiziten einhergeht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.