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TIOLs und Rotationsstabilität: Wie hoch ist sie wirklich? Wann sie im Einzelfall kontrollieren und wann wie reagieren?
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Published: | June 3, 2016 |
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Zielsetzung: Die Rotationsstabilität von IOLs wurde bislang frühestens ab der 1. Stunde postoperativ über unterschiedlich lange Perioden und zumeist nicht ausreichend genau gemessen. Damit blieben eventuelle Rotationen in der 1. Stunde und Messfehler durch Unterschiede in der Kopfneigung bei den einzelnen Messungen ausgeblendet.
Methode: Am OP-Ende wurde im Liegen ein Videoclip aufgezeichnet. Auf diesem wurden 2 Gefäße als Referenzpunkte definiert. Danach wurden nach 1 Stunde, 1 Tag, 1 Woche, 1 Monat und 4–6 Monaten Übersichtbilder der Augen angefertigt und die Referenzpunkte markiert. Für jeden Zeitpunkt wurde dann die Achsenlage der IOL in Bezug auf die Verbindungslinie der Referenzpunkte vermessen.
Ergebnis: Es zeigte sich, dass innerhalb der 1. Stunde die häufigsten und stärksten Rotationen stattfinden, am 1. Tag und innerhalb der 1. Woche nahmen diese deutlich ab. Es zeigten sich dabei deutliche Unterschiede zwischen den getesteten IOLs. Nach 1 Woche waren Rotationen selten und betragsmäßig gering.
Schlussfolgerung: Für die exakte Bestimmung der Rotationsstabilität muss diese für jede IOL vom OP-Ende nach 1 Woche, 1 Monate, und 4–6 Monaten mit geeigneter Methodik einmalig bestimmt werden. Weist ein IOL-Typ auch nur fallweise stärkere Rotationen auf, müssen alle PatientInnen zu einer Positionskontrolle einbestellt werden. Dies sollte etwa 2–3 Wochen postoperativ erfolgen, da die IOLs in dem dann geschlossenen Kapselsack keine weitere Rotation mehr zeigen, andererseits die kollagenöse Verschwartung der Kapselblätter noch nicht eingesetzt hat und diese für die Positionskorrektur noch leicht separiert werden können.