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Nachweis einer Malignität im Rahmen einer extrakapsulären Dissektion – Onkologische und funktionelle Ergebnisse
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Die vorliegende Studie zielte darauf ab, die onkologischen und funktionellen Ergebnisse in Fällen auszuwerten, in denen eine präoperative Arbeitshypothese „gutartiger Parotistumor“ zu einer primären extrakapsulären Dissektion geführt hat.
Methoden: Unsere Studie basierte auf einer Analyse der medizinischen Akten und der pathologisch-histologischen Gutachten aller Patienten, die sich zwischen 2006 und 2012 aufgrund eines primären Malignoms der Glandula parotis einer operativen Therapie in unserer Klinik unterzogen haben. Patienten mit parotidealer Manifestation von bösartigen Tumoren anderer Herkunft (Plattenepithelkarzinome, Lymphome, Melanome), Revisionsoperationen, sowie Patienten mit anderen bösartigen Tumoren in ihrer Anamnese oder unzureichende Daten wurden aus unserer Studie ausgeschlossen.
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 29 Patienten mit 30 Tumoren detektiert und analysiert. 22/30 Fälle hatten „low-grade“ Tumoren. Eine komplette Parotidektomie mit elektiver Neck Dissektion wurde zweizeitig in 25/30 Fällen durchgeführt. Resttumorzellen wurden in lediglich 3 Parotispräparate gefunden, die Rate der okkulten Halsmetastasen lag bei 4%. Das 5-Jahre-krankheitsspezifische Überleben betrug 100%, die Lokalkontrolle lag bei 96,6%. 28/30 Fälle hatten nach Abschluss der operativen Therapie eine normale Fazialisfunktion; die anderen zwei Fälle hatten eine leichte Parese (Haus-Brackmann II).
Schlussfolgerungen: Eine „falsche“ Arbeitshypothese und die Durchführung einer primären extrakapsulären Dissektion scheinen keine negativen Auswirkungen auf das Überleben und die postoperative Lebensqualität in diesen Fällen zu haben, wo die endgültige Histologie unerwarteter Weise eine Malignität zeigt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.